Positiver prädiktiver Wert
Synonym: Positiver Vorhersagewert
Abkürzung: PPV
Englisch: positive predictive value, precision rate
Definition
Der positive prädiktive Wert oder positive Vorhersagewert ist ein Parameter zur Einschätzung der Aussagekraft von medizinischen Testverfahren. Er gibt an, wie viele Personen, bei denen eine bestimmte Krankheit mittels eines Testverfahrens festgestellt wurde, auch tatsächlich krank sind.
siehe auch: negativer prädiktiver Wert | Prävalenz | Spezifität | Sensitivität
Berechnung
Der PPV errechnet sich mit Hilfe folgender Formel:
- PPV = Anzahl der richtig Positiven/(Anzahl der richtig Positiven + Anzahl der falsch Positiven)
Sind Sensitivität (SEN), Spezifität (SPE) und Prävalenz (PRE) bekannt, kann die PPV wie folgt berechnet werden:
- PPV = (SEN × PRE) / (SEN × PRE + (1-SPE) × (1-PRE))
Beispiel
Ein Testverfahren besitzt eine Sensitivität von 99 % und eine Spezifität von 99,5 %. Die Prävalenz der Erkrankung beträgt 0,01. Daraus ergibt sich folgender PPV:
- PPV = (0,99 × 0,01) / (0,99 × 0,01 + (1-0,995) × (1-0,01)) = 0,667
Hinweis: Im Formelrechner müssen Dezimalzahlen und keine Prozentzahlen eingegeben werden.
Beurteilung
Der positive prädiktive Wert hängt nicht nur von der Sensitivität und Spezifität des betrachteten Untersuchungsverfahrens ab, sondern vor allem von der Vortestwahrscheinlichkeit. Nimmt man im obigen Beispiel eine Prävalenz von 30 % (0,3) an, beträgt der PPV 98,8 % (0,988). Bei einer Sensitivität und Spezifität von 60 % (0,6) und einer Prävalenz von 0,3 liegt der PPV immer noch bei 0,391.
Wenn Populationen gescreent werden, in denen eine Krankheit sehr selten ist, wird der PPV sehr niedrig. Setzt man in dem obigen Beispiel die Prävalenz auf 1/10.000 (0,0001), beträgt der PPV nur noch 0,019, d.h. nur knapp 2 % der positiven Testergebnisse sind richtig positiv.
um diese Funktion zu nutzen.