Pilus
von lateinisch: pilus - Haar
Englisch: pilus
Definition
Bei einem Pilus (Plural: Pili) handelt es sich um einen kurzen, starren Zellanhang, der in der Zellmembran von Prokaryoten ansetzt und sowohl nach intra- als auch nach extrazellulär ragt. Pili sind als Adhäsine von besonderer Bedeutung für die Haftung von pathogenen Bakterien an ihren Wirt und auch am DNA-Austausch zwischen Prokaryoten, dem (horizontaler Gentransfer), beteiligt.
Aufbau
Pili bestehen aus mehreren Kopien eines Proteins, dem Pilin, und sind röhrenförmig ausgebildet. Ihr Durchmesser beträgt ca. 4-6 nm und sie erreichen eine Länge von 0,5-5 Mikrometer.
Fimbrien werden oft synonym als Pili bezeichnet. Diese besitzen den gleichen Aufbau wie Pili mit dem Unterschied, dass Fimbrien eine unregelmäßige und nicht wie bei den Pili, gerade Form aufweisen können.
Funktionen
Pili dienen als wichtige Adhäsine. Bei vielen Bakterien sind sie für die Ansiedlung im Wirtsorganismus essenziell und damit als Virulenzfaktor entscheidend dafür, ob ein Bakterium zu einem pathologischen Zustand im Wirt führt oder nicht. Pili reagieren in der Regel (spezifisch oder unspezifisch) mit Rezeptoren der Zielzellmembran und verankern das Bakterium daran.
Spezialisierte größere Pili dienen bei der Konjugation als s.g. Sex- oder F-Pilus (von Fertilität) als Anheftungsorganellen und auch als "Verbindungsrohr" für den DNA-Austausch zwischen den "Sexualpartnern".
Vorkommen
Pili sind typisch für gramnegative Bakterien und können dutzendfach pro Zelle auftreten.
um diese Funktion zu nutzen.