Piezo-Chirurgie
Synonyme: Ultraschall-Chirurgie, Ultraschallchirurgie, Piezo-Technik
Englisch: piezosurgery
Definition
Die Piezo-Chirurgie nutzt den piezoelektrischen Effekt und erzeugt so aus elektrischer Energie Ultraschallvibrationen. Damit ist es möglich, Knochen gezielt zu bearbeiten, ohne das umliegende Weichgewebe oder Blutgefäße zu beschädigen.
Anwendungsgebiete
Vorteile
Hauptvorteil ist die Präzision des Eingriffs. Die Ultraschallvibrationen wirken nur auf harte, kalzifizierte Strukturen und schonen so umliegende Blutgefäße, Nerven und Weichgewebe. Klinische Studien zeigen eine Reduktion des Perforationsrisikos im Vergleich zu konventionellen Methoden.[1][2] Des Weiteren ermöglicht die Piezo-Technologie eine bessere Schnittführung.[3]
Untersuchungen zeigen zudem, dass Piezo-Geräte postoperative Schmerzen, Ödeme und Blutergüsse signifikant reduzieren. Eine Studie zur Rhinoplastik dokumentierte eine deutliche Verbesserung der Patientenzufriedenheit und eine geringere postoperative Morbidität im Vergleich zu traditionellen Instrumenten.[4]
Nachteile
Nachteile sind die hohen Kosten für die spezialisierten Geräte und die Notwendigkeit spezieller Schulungen zur Erlernung der Technik.
Quellen
- ↑ Crosetti et al., Piezosurgery in head and neck oncological and reconstructive surgery: personal experience on 127 cases, Acta Otorhinolaryngol Ital, 2009
- ↑ Bertossi et al., Piezosurgery versus conventional osteotomy in orthognathic surgery: a paradigm shift in treatment, J Craniofac Surg, 2013
- ↑ Gerbault et al., The Role of Piezoelectric Instrumentation in Rhinoplasty Surgery, Aesthet Surg J, 2016
- ↑ Troedhan, Piezotome Rhinoplasty Reduces Postsurgical Morbidity and Enhances Patient Satisfaction: A Multidisciplinary Clinical Study, J Oral Maxillofac Surg, 2016