Kladistik
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Synonyme: phylogenetische Systematik
Definition
Die Kladistik beschreibt eine von Willi Hennig entwickelte Klassifikationsmethode aus der Evolutionsbiologie, die als Ziel die Erstellung einer biologischen Systematik in Bezug auf die phylogenetische Verwandtschaft von Lebewesen hat.
Ziele
- Erstellung einer Systematik zwischen Organismen, die sich ausschließlich auf die phylogenetische Verwandtschaft stützt
- Erfassung von überwiegend monophyletischen Gruppen von Organismen (Gruppe von Lebewesen enthält die eigentliche Stammart sowie alle Nachfahren dieser Stammart, aber keinerlei nicht von der Stammart abstammenden Lebewesen)
- die Kladistik bedient sich beim Erstellen solcher Systeme der Registrierung von gemeinsamen Merkmalen der Lebewesen sog. Synapomorphien
Geschichte
Die Methode der Kladistik wurde Ende der 1950er Jahre durch den Zoologen Willi Hennig entwickelt und postuliert.
Widerspruch
Die kladistische Betrachtungsweise ist nicht vereinbar mit der evolutionsbiologischen Annahme, dass sich der heutige Mensch im Laufe eines langen Selektionsprozesses aus Wirbellosen gebildet habe.
Kladogramm
Die Darstellung von Verwandtschaftsverhältnissen auf der Basis der Kladistik erfolgt grafisch durch Kladogramme. Diese weisen folgende Merkmale auf:
- Fehlen einer absoluten Zeitachse
- dargestellt werden nur dichtome Verzweigungen (grundsätzlich nur zwei Äste)
- es wird – im Gegensatz zu evolutionären Stammbäumen – kein Maß für die Intensität einer Änderung sichtbar
Fachgebiete:
Biologie
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