Pflegetheorie
Definition
Eine Pflegetheorie ist eine systematische und umfassende Darstellung von Konzepten, Prinzipien und Annahmen, die die Grundlage für die Pflegepraxis bilden. Aus Pflegetheorien werden entsprechende Pflegemodelle abgeleitet.
Hintergrund
Pflegetheorien beschreiben die Natur und Bedeutung der Pflege, die Beziehungen zwischen Pflegenden und Patienten sowie die Faktoren, die die Pflege beeinflussen. Eine Pflegetheorie soll Pflegenden dabei helfen, ihre Arbeit zu verstehen, zu erklären und zu verbessern, indem sie eine strukturierte und fundierte Grundlage für die Pflegepraxis bereitstellt.
Einteilung
Pflegetheorien können nach verschiedenen Reichweiten unterschieden werden. Die Zuordnung zu einer Ebene hängt davon ab, ob die Pflegetheorie versucht, Pflege als Ganzes zu beschreiben oder sich auf eine größere oder kleinere Facette daraus beschränkt.
- Theorien großer Reichweite sind übergeordnete, umfassende Theorien. Sie machen allgemeingültige Aussagen über den Gegenstandsbereich der Pflege und fragen z.B. was tun Pflegende und wie tun sie es? Die Theorien werden u.a. in Akutkrankenhäusern eingesetzt und müssen deshalb eine umfassende Darstellung der Pflege aufweisen.
- Theorien mittlerer Reichweite sind konkreter und praxisnäher. Sie beschreiben ein enger gestecktes Handlungsfeld der Pflege z.B. in der Psychiatrie oder Rehabilitation
- Theorien geringer Reichweite beziehen sich auf einzelne, spezifische pflegerische Situationen oder Probleme, z.B. den Prozess des Bettlägrigwerdens oder Nahrungsverweigerung. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um praxisnahe, situations- oder gegenstandsbezogene Theorien.
Beispiele
- Modell der 14 Grundbedürfnisse von Virginia Henderson
- Selbstpflege-Defizit-Theorie von Dorothea Orem
- Pflegeprozesstheorie von Ida Jean Orlando
- Transkulturelle Pflegetheorie von Madeleine Leininger
Quellen
- I care Pflege, 2. Auflage, Thieme, 2020
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