Nottingham-Klassifikation
Englisch: Nottingham classification
Definition
Die Nottingham-Klassifikation ist eine radiologische Klassifikation zur Einteilung von Läsionen der Brust, die am Ende der bildgebenden Abklärung angewendet wird. Sie dient der therapeutischen Entscheidungsfindung, insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit einer weiteren diagnostischen oder operativen Intervention.
Einteilung
| Kategorie | Bedeutung | Klinische Relevanz |
|---|---|---|
| A | Maligne Läsion | chirurgische Exzision erforderlich, unabhängig vom Biopsieergebnis |
| B | Unklare Läsion | gutartiger Biopsiebefund wird nur bei Übereinstimmung mit Bildgebung akzeptiert; Befunde mit ausschließlich normalem Brustgewebe erfordern weitere diagnostische Maßnahmen |
| C | Benigne Läsion | keine weitere Intervention nötig, sofern der histologische Befund die gutartige Einschätzung bestätigt |
Klinik
Die Nottingham-Klassifikation findet insbesondere bei der Beurteilung von Mammographien, Ultraschalluntersuchungen und MRTs der Brust Anwendung. Sie dient der interdisziplinären Kommunikation zwischen Radiologie, Gynäkologie und Pathologie und unterstützt die Entscheidungsfindung über das weitere Vorgehen bei unklaren Befunden.
Die Nottingham-Klassifikation ist nicht zu verwechseln mit dem Nottingham-Prognose-Index, der zur histopathologischen Graduierung von Mammakarzinomen angewendet wird.
Quelle
- Gaillard et al. Nottingham classification. Reference article, Radiopaedia.org, abgerufen am 18.06.2025