Testikuläre Mikrolithiasis
Synonym: Mikrolithiasis testis
Definition
Testikuläre Mikrolithiasis bezeichnet das Auftreten von feinsten intrakanalikulären Verkalkungen („Mikrolithen“) im Hoden.
Prävalenz
Die Prävalenz der testikulären Mikrolithiasis bei sonographischen Untersuchungen liegt zwischen 0,6 % und 9 %.
Klinik
Laut mehrerer Metaanalysen ist eine Mikrolithiasis testis mit einem erhöhten Risiko für Hodentumoren assoziiert. Die Interpretation führte jedoch zu kontroversen Diskussionen. Die Diagnose der Mikrolithiasis testis erfolgt oft als ein Zufallsbefund. Liegt die Mikrolithiasis testis isoliert ohne tumortypische Begleiterscheinungen vor, gelten regelmäßige Kontrollen aktuell (2025) als ausreichend. Eine Mikrolithiasis testis kann mit männlicher Unfruchtbarkeit assoziiert sein.
Diagnostik
Im Ultraschall zeigt sich eine Mikrolithiasis testis als eine Anhäufung von unregelmäßig über den Hoden verteilten kleinsten echoreichen Arealen. Aufgrund dieses Aussehens wird die Mikrolithiasis testis gelegentlich auch als „Sternhimmelhoden“ oder „Schneegestöber-Hoden“ bezeichnet.
Literatur
- Wang et al. A Meta-Analysis of the Relationship between Testicular Microlithiasis and Incidence of Testicular Cancer. Urol J. 2015 Apr 29;12(2):2057-64.
- Yuet al. Incidence characteristics of testicular microlithiasis and its association with risk of primary testicular tumors in children: a systematic review and meta-analysis. World J Pediatr. 2020 Dec;16(6):585-597.
- Dieckmann, KP., Krege, S. (2019). Maligne Hodentumoren: Onkologische Kennzeichen und Diagnostik. In: Rübben, H., Hakenberg, O., Grimm, MO., Burger, M. (eds) Uroonkologie. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg.