Longitudinale Muskeladaptation
Synonym: longitudinale Muskeladaption
Englisch: longitudinal muscle adaptation
Definition
Die longitudinale Muskeladaptation ist ein physiologischer Mechanismus, bei dem auf entsprechende Reize hin die Anzahl der seriellen Sarkomere eines Skelettmuskels verändert wird.
Hintergrund
Die longitudinale Muskeladaptation kann positiv (Zunahme der seriellen Sarkomere) oder negativ (Abnahme der seriellen Sarkomere) erfolgen. Mit beiden Varianten adaptiert sich der Muskel an die erfahrenen Anforderungen:
- Positive longitudinale Muskeladaptation: Nach intensiven Muskeldehnungen bzw. bei exzentrischer Kontraktion kommt es im Rahmen der Reparatur zu einer Vermehrung der Anzahl der seriellen Sarkomere. Es wird angenommen, dass dieser Mechanismus den Muskel vor weiteren Verletzungen schützen soll. Der so modifizierte Muskel verfügt über eine geringfügig größere Dehnfähigkeit. Der Arbeitspunkt der einzelnen Sarkomere bei identischer Anforderung ist damit im geringen Maße in Richtung des Kraftmaximums im Sinne der Kraft-Längen-Relation angepasst. In der Folge ist aufgrund der verbesserten Dehnfähigkeit des Muskels auch seine Verletzungsanfälligkeit geringfügig vermindert, woraus sich ein verringertes Risiko für Zerrungen oder Rupturen ergibt.
- Negative longitudinale Muskeladaptation: Wird ein Gelenk über längere Zeit in ungünstiger Position immobilisiert, werden serielle Sarkomere der beteiligten Muskeln abgebaut. Dadurch kann aus der immobilisierten Position noch eine weitere konzentrische Kontraktion stattfinden.
Fachgebiete:
Physiologie
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