Leishmania panamensis
Definition
Leishmania panamensis des Leishmanien-Subgenus Viannia ist der Erreger einer amerikanischen kutanen Leishmaniose, der als etwas weniger virulent als Leishmania brasiliensis gilt.
Hintergrund
Spezielles Merkmal dieser Leishmanienspezies (wie auch anderer Viannia-Erreger, insbesondere Leishmania brasiliensis) ist eine hämatogene oder lymphogene Disseminierung, die bei nicht systemisch behandelter kutaner Primärinfektion Monate oder Jahre später zum Auftreten einer mukokutanen Leishmaniose im Nasen-Rachenraum führt. Die Auftretenswahrscheinlichkeit ist jedoch erheblich geringer als jene, mit der bei einer Infektion mit Leishmania brasiliensis gerechnet werden muss.
Epidemiologie
Die Endemiegebiete des Erregers sind in Kolumbien, den Küstenregion Ecuadors sowie in Costa Rica, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama gelegen. Sporadisch tritt der Erreger auch in Venezuela auf.[1]
Übertragung
Eine Infektion mit Leishmania panamensis wird üblicherweise mit Aktivitäten im dichten Dschungel oder mit Landrodungen am Rande des Urwalds verbunden. In Kolumbien können Infektionen auch in peridomestischen Siedlungen in der Umgebung von Kaffeeplantagen der Andentäler auftreten. Leishmania panamensis wird durch den Stich von Sandmücken der Gattung Lutzomyia übertragen. Größte epidemiologische Relevanz hat die Spezies Lutzomyia trapidoi. Hauptsächlicher Reservoirwirt der durch den Erreger bewirkten zoonotischen Infektionskrankheit ist das Zweifinger-Faultier Choloepus hoffmanni. Als weiterer wichtiger Reservoirwirt ist das Dreifinger-Faultier Bradypus griseus zu erwähnen, das in Costa Rica als dominanter Reservoirwirt gilt. Der Erreger wurde auch in verschiedenen Nagetieren und in Hunden festgestellt, jedoch spielen diese vermutlich bei der Ausbreitung der Krankheit keine große Rolle.[1]
Weiteres
Inkubationszeit und Klinik mit sämtlichen Erläuterungen über kutane, mukokutane, disseminierte und rezidivierende kutane Leishmaniose stimmen im Wesentlichen mit den entsprechenden Informationen über Leishmania brasiliensis überein.
Quelle
- ↑ 1,0 1,1 Control of the leishmaniases WHO Technical Report 949, WHO 2010
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