Leichenentomologie
Synonym: Forensische Entomologie
Definition
Die Leichenentomologie beschreibt eine Methode der Rechtsmedizin und Forensik, bei dem durch den Befall von Leichen durch Insekten, unter anderem Hinweise auf den Todeszeitpunkt gezogen werden.
Hintergrund
Die Entomologie ist allgemein die Lehre der Insekten. Die Leichenentomologie ist ein Zweig der Forensik. Dabei werden aufgrund der Leichenbesiedlung durch Insekten, Hinweise auf die Leichenliegezeit, Todesursache und Todesumstände gesammelt und ausgewertet.
Nach dem Tod erfolgt eine Besiedlung der Leichen vorallem durch nekrophage Insekten, wie zum Beispiel Calliphoridae (Schmeißfliegen) oder auch Silphidae (Aaskäfer, sogenannte Totengräber).
Nach der Paarung legen die Insekten die Eier im toten Gewebe ab. Die Maden schlüpfen bei günstigen Bedingungen relativ rasch. Die Energiezufuhr erfolgt durch Proteolyse der Gewebe und anschließende Aufnahme und Verarbeitung der menschlichen Überreste. Schließlich kommt es zur Verpuppung der Maden und der Morphologieänderung zu einer Fliege.
Durch das Vorliegen von Maden, Puppen und Fliegen können Aussagen über den Todeszeitpunkt gemacht werden.
Es gilt die Faustregel, dass das Madenwachstum mit ungefähr 1mm am Tag erfolgt, während die Verpuppung nach 8 bis 15 Tagen eintritt. Eine vermehrte Anzahl an Fliegen deutet auf eine längere Liegezeit der Leiche hin.