Laterale Kondensation
Synonyme: laterale Kompaktion, laterale Kompaktierung
Englisch: lateral compaction
Definition
Die laterale Kondensation ist eine Standardmethode für die Wurzelfüllung. Dabei werden Guttaperchastifte in den Wurzelkanal eingebracht und mithilfe von Spreizinstrumenten ("Spreader") zur Kanalwand hin komprimiert.
Technik
Bei der lateralen Kondensation werden Guttaperchastifte verschiedener Durchmesser verwendet. Als erstes wird ein Masterpoint in den Kanal eingeführt, dessen Dimensionen dem letzten Aufbereitungsinstrument entsprechen. Er wird zunächst ohne Sealer im Wurzelkanal eingepasst. Im letzten Wurzeldrittel sollte eine Klemmpassung bestehen, sodass beim Herausziehen des Stifts ist ein leichter Widerstand zu spüren ist. Der Masterpoint wird dann an der Spitze dünn mit Sealer benetzt und eingeführt. Mit einem Spreader wird der Masterpoint danach fest an die Kanalwand gedrückt, um Platz für weitere Stifte zu schaffen. Dabei kommt es zu einer plastischen Verformung des Stiftes im Wurzelkanal.
Nach Entfernung des Spreaders wird ein weiterer Guttaperchastift eingeführt. Auch er wird an der Spitze nur dünn mit Sealer benetzt, um den Sealeranteil im Wurzelkanal möglichst gering zu halten. Der erste akzessorische Stift bzw. Nebenstift sollte etwa 1 bis 2 mm an den apikalen Endpunkt heranreichen.
Dieses Vorgehen wird solange mit weiteren Nebenstiften wiederholt, bis sich der Spreader nur noch in das koronale Kanaldrittel einführen lässt. Zum Abschluss wird der Guttapercha-Überstand mit einem heißen Instrument am Kanaleingang abgetrennt und mit einem Plugger vertikal verdichtet.
Abgrenzung
Die laterale Kondensation wird von der vertikalen Kondensation abgegrenzt. Hierbei wird warmes Guttapercha entlang des Wurzelkanals nach apikal geleitet und sorgt dort für einen dichten Verschluss.