Lactucopikrin
Englisch: lactucopicrin
Definition
Lactucopikrin ist ein bitter schmeckendes Sesquiterpenlacton, das in verschiedenen Pflanzenarten der Gattung Lactuca (Salat) vorkommt, insbesondere in Lactuca virosa, dem wilden Salat.
Chemie
Sesquiterpenlactone sind chemische Verbindungen, die in Pflanzen weit verbreitet sind. Lactucopikrin ist ein weißes, kristallines Pulver, das sich in Alkohol, Ether und Chloroform löst, jedoch nur wenig in Wasser löslich ist. Die Verbindung ist bekannt für ihren stark bitteren Geschmack.
Vorkommen
- Endivie
- Radicchio
- Chicorée
Pharmakologie
Lactucopikrin wirkt u.a. analgetisch, sedativ und antipyretisch. Die Verbindung soll eine analgetische Wirkung besitzen, die vergleichbar mit der von Ibuprofen ist. Es wirkt als COX-Inhibitor und reduziert so die Produktion von Prostaglandinen, die eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen spielen. Ferner konnte in vitro eine Wirksamkeit gegen Malaria nachgewiesen werden.
Verwendung
Traditionell wird Lactuca virosa, das reich an Lactucopikrin ist, als Beruhigungs- und Schlafmittel sowie als Schmerzmittel verwendet. Ferner findet Lactucopikrin Anwendung als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie, um den Geschmack bestimmter Produkte zu verbessern.
Literatur
- Ismail et al., Evaluation of analgesic, anti-inflammatory, anti-depressant and anti-coagulant properties of Lactuca sativa (CV. Grand Rapids) plant tissues and cell suspension in rats., BMC Complement Altern Med., 2015
- Ilgün et al., Sedative Effects of Latexes Obtained from Some Lactuca L. Species Growing in Turkey., Molecules., 2020