Kornährenverband
Synonyme: Spica (ascendens oder descendens), Achtergang
Definition
Als Kornährenverband wird ein Bindenverband bezeichnet, bei dem sich die Kreisgänge (Touren) im spitzen Winkel überkreuzen.
Anwendung
Der Kornährenverband wird bei konischen Lokalisationen (z.B. Gelenken: Ellbogen, Knie, Hand- oder Fußverband) eingesetzt um Faltenbildung beim Bewegen oder ein Verrutschen der Wundauflagen zu minimieren. Er kann bei Kompressions-, Gips- und Stützverbänden eingesetzt werden.
Kontraindikationen
- PAVK (peripherer arterieller Verschlussdruck <70mmHg)
- Sensibilitätsstörungen (z.B. bei Nervenläsionen, Polyneuropathie: Etwaige Druckstellen können nicht rechtzeitig bemerkt werden)
- instabile Frakturen
- Immobilisation
Durchführung
Bei Anlage eines Kornährenverbandes wird immer von distal nach proximal ("herzwärts") gewickelt. Die Touren sollen sich dabei im spitzen Winkel kreuzen, das heißt, dass eine Tour nach proximal und die nächste nach distal geführt werden muss. Die einzelnen Touren sollen sich dabei um ungefähr die Hälfte der Bindenbreite überlappen. Der Kornährenverband kann absteigend oder aufsteigend angelegt werden.
Komplikationen
- Blässe oder Blaufärbung der Zehen: Verband mit geringerer Kompression anwenden, locker Wickeln
- Störungen der Motorik oder Sensorik: Verband mit geringerer Kompression anwenden, locker Wickeln
- Schwellung der Zehen: Mobilisation verbessern, ggf. Einschnürungen beseitigen