Kommunikation im Medizinwesen
Definition
Kommunikation im Medizinwesen, kurz KIM, ist ein Kommunikationsstandard, der den elektronischen Datenaustausch zwischen Leistungserbringern und anderen Institutionen im Bereich der GKV reguliert.
Hintergrund
Arztpraxen benötigen nach den Bestimmungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) spätestens ab dem 1. Januar 2021 einen Anschluss an KIM. Ab diesem Zeitpunkt sind sie verpflichtet, die AU-Bescheinigungen ihrer Patienten elektronisch an die gesetzlichen Krankenkassen zu übermitteln.
Voraussetzungen
Voraussetzungen für die Nutzung von KIM sind u.a. ein elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) und ein Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) mit einem speziellen Konnektor. Dieser E-Health-Konnektor ähnelt einem DSL-Router, soll allerdings eine höheres Sicherheitsniveau garantieren. Er stellt ein Virtual Private Network (VPN) zur Telematikinfrastruktur her, in dem die Datenkommunikation verschlüsselt abläuft.
Der Konnektor unterstützt neben KIM auch das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), den elektronischen Medikationsplan (eMP) und das Notfalldatenmanagement (NFDM).
Funktion
KIM bietet eine ähnliche Funktonalität wie ein verschlüsselungsfähiges E-Mail-Programm. Jede Nachricht und jedes Dokument wird beim Versand verschlüsselt und beim Empfänger wieder entschlüsselt. Die Integration in die gängigen Praxisverwaltungssysteme soll für eine einfach und komfortable Nutzung sorgen.
Zunächst bedient KIM nur zwei Use Cases:
- eArztbrief (eA): Der eA darf laut Gesetz ab dem 1. Juli 2020 nur noch über KIM verschickt und abgerechnet werden.
- elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU): Der elektronische Versand der eAU an die Krankenkassen ist ab dem 1. Januar 2021 Pflicht.
um diese Funktion zu nutzen.