Knochenstanze
Englisch: bone punch, rongeur
Definition
Als Knochenstanze wird ein chirurgisches Instrument zur Abtragung von Knochen- und Knorpelfragmenten sowie Bandstrukturen bezeichnet.
Beschreibung
Die Form einer Knochenstanze erinnert an die einer Handfeuerwaffe. Der Handgriff besteht aus zwei Schenkeln mit einem Federmechanismus, der sie in ihrer Ausgangsposition hält. Den langen Schaft bilden zwei aufeinanderliegende Schienen. Die untere Schiene ist unbeweglich und am distalen Ende gebogen. Diese Biegung bildet das Widerlager der Stanze. Die obere Schiene ist beweglich und enthält an ihrem Ende eine scharfe Schneidekante. Bei Betätigung des Handgriffs wird die obere Schiene gegen das nach oben gebogene Widerlager der unteren Schiene verschoben und ermöglich dadurch ein portioniertes Abtragen von Gewebe.
Knochenstanzen gibt es in verschiedenen Stanzgrößen, Schaftlängen und Schaftformen:
- Knochenstanze nach Ferris-Smith-Kerrison
- Knochenstanze nach Beyer
- Knochenstanze nach Citelli
- Knochenstanze nach Külling
Knochenstanzen lassen sich einfach demontieren z.B. bei Blockade der Mechanik durch Knochenfragmente oder zur Sterilisation.
Anwendung
Die Knochenstanze findet Anwendung in der Wirbelsäulenchirurgie z.B. bei der chirurgischen Dekompression von Spinalkanalstenosen oder zur Eröffnung des Wirbelbogens (Laminektomie).
Weitere Anwendungsgebiete sind chirurgische Eingriffe in der HNO- und Augenheilkunde.