Interdentalpapille
Synonyme: Papilla interdentalis, Zahnfleischpapille
Definition
Als Interdentalpapillen bezeichnet man die zipfelförmigen Anteile der freien Gingiva, welche die Interdentalräume ausfüllen.
Hintergrund
Die Interdentalpapillen dichten die Zahnreihe ab und verhindern ein Eindringen von Speiseresten in die Zahnzwischenräume. Die Form der Inderdentalpapille hängt von den Kontaktverhältnissen der Nachbarzähne und vom Verlauf der Schmelz-Zement-Grenze ab. Im Seitenzahnbereich bildet sich an der Spitze der Papille - unterhalb der Kontakflächen der angrenzenden Zähne - eine Konkavität, der so genannte Col, aus.
Liegt der Kontaktpunkt zweier Zähne zu weit vom Limbus alveolaris entfernt oder stehen die Zähne zu weit auseinander, kann sich keine reguläre Interdentalpapille mehr ausbilden.
Klassifikation
Die Form der Interdentalpapille kann nach dem von Nordland und Tarnow vorgeschlagenen Papillenindex in drei Grade eingeteilt werden:
- Grad I: Papille befindet sich zwischen Kontaktpunkt und Schmelz-Zement-Grenze
- Grad II: Papille liegt auf gleichem Niveau wie die approximale Schmelz-Zement-Grenze
- Grad III: Papille liegt auf gleichem Niveau wie die faziale Schmelz-Zement-Grenze oder tiefer
Klinik
Durch Erkrankungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis) kann es zur Schrumpfung der Interdentalpapillen und zur Frellegung der Interdentalräume kommen. Zwischen den Zähnen entsteht dann eine sichtbare Lücke.