Gibberellin
Englisch: Gibberellin
Definition
Gibberelline sind Phytohormone, die vor allem die Internodienstreckung und die Aufhebung von Dormanz auslösen.[1] Ihren Namen haben sie vom gleichnamigen Pilz Gibberella fujikuroi, aus dem sie 1935 das erste Mal isoliert wurden.[2]
Synthese
Die Synthese von Gibberellinen ist mehrstufig und verläuft kompartimentiert. Beteiligte Organellen sind Plastiden, das Endoplasmatische Retikulum (ER), sowie das Zytoplasma. Zunächst wird in den Plastiden Ent-Kauren gebildet, das am ER zu Gibberellin A53 oxidiert wird. Dieses inaktive Gibberellin wird im Zytoplasma in aktive Gibberelline, z.B. Gibberellin A1, umgewandelt.[4]
Wirkung
Wie alle Phytohormone haben auch Gibberelline vielfältige Wirkungen, u.a.:[4]
- Förderung der Internodienstreckung
- Aufhebung der Dormanz
- Unterstützung der Samenkeimung
- Parthenokarpie
- Hemmung von Seitenwurzeln
Synthetische Verwendung
In der Landwirtschaft werden Gibberelline entweder exogen zugeführt, um die Bildung des Fruchtansatzes, z.B. bei Gurken zu fördern[5], oder es werden Gibberellin-Hemmstoffe zugeführt, um die durch Gibberellin verursachte Internodienstreckung zu verringern. Dadurch werden z.B. die Halme von Weizen widerstandfähiger und knicken nicht so leicht ab. Außerdem kann Gibberellin exogene Faktoren ersetzen, wodurch Pflanzen auch ohne Auslöser austreiben.[6]
Quellen
- ↑ Zanewich KP, Rood SB: Vernalization and Gibberellin Physiology of Winter Canola (Endogenous Gibberellin (GA) Content and Metabolism of (3H)GA1 and (3H)GA20 Plant Physiology 108, 1995
- ↑ Dubey RC: Advanced Biotechnology; S. Chand Publishing, 2014
- ↑ PubChem Chemistry Base, abgerufen am 12.1.2019
- ↑ 4,0 4,1 Joachim W. Kadereit, Christian Körner, Benedikt Kost, Uwe Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften; Springer-Verlag, 2014
- ↑ Gibberelline GA3 Anweisungen, abgerufen am 12.1.2019
- ↑ Peter Schopfer, Axel Brennicke: Pflanzenphysiologie; Springer-Verlag, 2016