Gemistozytisches Astrozytom
Synonym: Gemistozytäres Astrozytom
Englisch: gemistocytic astrocytoma
Definition
Gemistozytisches Astrozytom ist eine ältere Bezeichnung für ein histologisches Erscheinungsbild eines diffusen Astrozytoms. In der 5. Auflage der WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren wird dieser Tumor nicht mehr als eigenständige Entität aufgeführt. Den Begriff "gemistozytisch" verwendet man aber weiterhin für die histologische Charakterisierung.
Diagnostik
Gemistozytische Astrozytome sind fast immer supratentoriell und häufig im Frontallappen lokalisiert. Es existieren keine spezifischen radiologischen Merkmale, die auf ein gemistozytisches Astrozytom hinweisen.
Pathologie
Gemistozytäre Differenzierung ist ein Merkmal, das bei IDH-mutierten und IDH-Wildtyp-Astrozytomen vorkommen kann. Als Grenzwert, ab dem man von gemistozytärem Muster spricht, wurde ein Gemistozyten-Anteil von 20 % festgelegt. Dabei handelt es sich um Zellen mit eosinophilem Zytoplasma und exzentrisch verlagertem Zellkern. Diese Zellen können auch bei anderen Gliomen (z.B. fibrillären Astrozytomen oder Oligodendrogliomen) vorkommen.
Prognose
Gemistozytische Astrozytome weisen im Vergleich zu fibrillären Astrozytomen ein agressiveres Verhalten und eine schlechtere Prognose auf. Die mediane Überlebenszeit beträgt 2,5 Jahre, die 5-Jahres-Überlebensrate 30 %.