Frequenzkorrigierte QT-Zeit
Synonym: frequenzkorrigierte QT-Dauer
Englisch: corrected QT interval
Definition
Die frequenzkorrigierte QT-Zeit oder QTc ist eine rechnerisch ermittelte Größe zur klinischen Beurteilung der QT-Dauer, die der Tatsache Rechnung trägt, dass die QT-Dauer bei schnellen Herzfrequenzen verkürzt, bei langsamen verlängert ist.
Hintergrund
Die frequenzkorrigierte QT-Zeit ist klinisch bedeutsam, um eine zu lange oder zu kurze QT-Zeit zuverlässig erkennen zu können. Darüber hinaus ermöglicht sie die Verlaufsbeurteilung verschiedener Messungen, da die Herzfrequenz sich beim Ableiten eines Elektrokardiogramms natürlich nicht fest "einstellen" lässt.
Um die frequenzkorrigierte QT-Zeit zu bestimmen, gibt es eine Vielzahl empirisch ermittelter, mathematischer Formeln, die den Zusammenhang zwischen QT-Zeit und Herzfrequenz rechnerisch herstellen. Dazu zählen unter anderem:
Diese Formeln wurden um 1920 (Bazett, Fridericia) bzw. 1937 (Hegglin) herum entwickelt und weisen einige Schwächen auf. Dennoch sind sie nach wie vor in Gebrauch. Seit 2012 steht die Framingham-Formel zur Verfügung, die mit einem deutlich größeren Patientenkollektiv ermittelt wurde.
Referenzwerte
Der Referenzwert für die QTc liegt zwischen 360–440 ms. Bei Männern gilt ab einem Wert von über 450 ms ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod, bei Frauen ab 470 ms.