Filzlaus
Synonym: Phthirus pubis
Englisch: crab louse
Definition
Die Filzlaus ist ein Insekt aus der Familie der Menschenläuse (Pediculidae), welches als Ektoparasit vor allem im menschlichen Schamhaar lebt und sich von Blut ernährt.
Das Auftreten von Filzläusen bei einem Menschen bezeichnet man medizinisch als Pediculosis pubis oder Filzlausbefall.
Eigenschaften
Die Filzlaus hat einen kürzeren, gedrungeneren Körper als die Kopflaus und wird etwa 1-1,5 mm lang. Der Körper trägt drei gebogene Beinpaare, von denen das vordere Paar etwas kleiner ausgestaltet ist, die beiden hinteren deutlich kräftiger. Sie weisen an ihrem Ende starke gebogene Halteklauen auf. Insgesamt erinnert der Körper dadurch an eine Krabbe, was die englische Bezeichnung "crab louse" verständlich macht. Im Gegensatz zu Kopf- und Kleiderläusen bewegen sich Filzläuse wenig.
Filzlausbefall
Die Filzlaus wird hauptsächlich über Sexualkontakte übertragen, seltener über enge, nicht- sexuelle Kontakte. Filzläuse können, wenn auch seltener, neben den Schamhaaren auch die Haare des Brust- und Achselbereichs, sowie die Wimpern befallen.
Mit einer speziellen Kittsubstanz kleben die Filzlausweibchen ihre Eier einzeln an die Haare; innerhalb von 3-4 Wochen entwickeln sich dann daraus neue geschlechtsreife Filzläuse.
Im behaarten Bereich (Scham-, Achsel-, Brusthaare) bohren sich die Filzläuse an Ort und Stelle in die Haut, saugen über mehrere Stunden unentwegt Blut und hinterlassen dabei stark juckende Wunden sowie 2-3 mm große bläuliche Flecken, die sogenannten "Taches bleues" (franz: blaue Flecken). Durch Kratzen können weitere Superinfektionen hinzukommen. Sind die Wimpern betroffen, so führt die Kittsubstanz, mit denen die Weibchen die Eier an den Wimpern befestigen, zu Verklebungen der Wimpern.
Filzläuse können so bis zu drei Wochen überleben, ohne Wirt sterben sie aber bereits nach einem Tag ab.
Therapie
Filzläuse werden lokal mit Pedikuloziden behandelt. Ausgenommen davon ist, wegen der Toxizität, der Filzlausbefall der Wimpern. Dieser spricht meist auf vorsichtig aufgepinseltes Teebaumöl oder Petroleum an.