Ferdinand Sauerbruch
Definition
Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875-1951) war ein deutscher Chirurg des 20. Jahrhunderts, der sich besonders auf dem Gebiet der Thoraxchirurgie profilierte. Seine Arbeit war wegweisend für die Entwicklung chirurgischer Techniken zur Behandlung von Erkrankungen der Brustorgane.
Biographie
Sauerbruch wurde am 3. Juli 1875 in Barmen geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters und der damit verbundenen finanziellen Herausforderungen fand er Unterstützung bei seinem Großvater in Elberfeld, wo er die Volksschule besuchte und später auf das humanistische Gymnasium wechselte.
Nach dem Abitur studierte er Naturwissenschaften in Marburg und schloss sich anschließend dem Medizinstudium an. Seine Ausbildung führte ihn durch verschiedene Universitäten, darunter Marburg, Leipzig und Jena.
Nach seiner Habilitation in Breslau im Jahr 1905 wurde Sauerbruch von Paul Leopold Friedrich nach Greifswald berufen, wo er als Oberarzt tätig war. Später folgten Stationen in Marburg, Zürich und München, bevor er 1927 an die Berliner Charité berufen wurde, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1949 die chirurgische Universitätsklinik leitete.
Medizinisches Wirken
Sauerbruchs bedeutendste Leistungen liegen im Bereich der Thoraxchirurgie. Inspiriert von seinem Lehrer Johannes von Mikulicz-Radecki, einem Pionier der Thoraxchirurgie, entwickelte Sauerbruch innovative chirurgische Techniken für Eingriffe am offenen Thorax.
Besonders hervorzuheben ist Sauerbruchs Beitrag zur Behandlung der Lungentuberkulose. Durch seine Forschungen und operative Praxis trug er dazu bei, die chirurgische Therapie dieser Erkrankung zu verbessern und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen.
Darüber hinaus entwickelte Sauerbruch den Sauerbruch-Arm, eine Armprothese für Kriegsversehrte, die dank ihrer Konstruktion eine bemerkenswerte Bewegungsfreiheit ermöglichte.
Quellen
- https://www.deutsche-biographie.de/sfz74696.html, abgerufen am 15.05.2024
- https://www.dhm.de/lemo/biografie/ferdinand-sauerbruch, abgerufen am 15.05.2024