Erlernte Hilflosigkeit
Englisch: Learned helplessness
Definition
Unter der Bezeichnung erlernte Hilflosigkeit versteht man das Resultat, das nicht vermeidbare, unkontrollierbare und wiederholte aversive Reize in einem Individuum auslösen. Dabei sind die Betroffenen der festen Überzeugung, für sie unangenehme oder schädliche Situationen nicht mehr vermeiden zu können, obwohl dies rein objektiv betrachtet möglich wäre. Die erlernte Hilflosigkeit gilt als Erklärungsansatz für die Enstehung bzw. Aufrecherhaltung einer Depression.
Geschichte
Der Begriff wurde 1967 von dem amerikanischen Psychologen Martin E. P. Seligman eingeführt und bezeichnet eine Verhaltensstörung innerhalb der Tiere, die von depressionsähnlichen Symptomen geprägt ist und dessen Prinzip ebenso auf den Menschen übertragbar ist. Seligman erforschte dieses Phänomen erstmals an Hunden, die durch elektrische Schocks gereizt wurden. Somit konnte er beweisen, dass Stress eine Ursache von Depressionen sein kann.
Symptome
Charakteristisch ist eine verminderte Motivation, anhaltende Antriebslosigkeit und eine phlegmatische und teils apathische Verhaltensweise. Ebenfalls können Schlafstörungen auftreten, sowie eine geschwächte Immunabwehr.
Interpretation
Zusammenfassend kann die Denkstruktur von Menschen mit erlernter Hilflosigkeit folgendermaßen beschrieben werden:
- Sie sehen sich selber als das Hauptproblem, die äußeren Umstände tragen hierzu nicht bei (persönlicher Charakter).
- Das Problem wird als allgegenwärtig und dauerhaft angesehen und ist nicht nur in bestimmten Situationen präsent (genereller Charakter),
- Sie sehen das Problem als unveränderlich und nicht als vorübergehend (permanenter Charakter).