Ereigniskorreliertes Potential
Synonym: Ereigniskorreliertes Potenzial
Definition
Ereigniskorrelierte Potentiale sind mit dem EEG registrierbare Potentiale, die Ausdrücke kognitiver Prozesse darstellen. Sie treten zeitlich nach den evozierten Potentialen auf und stellen die endogene Komponente kortikaler Aktivität dar.
Hintergrund
Präsentiert man einem Probanden eine Serie von Bildern, von denen eines abweicht, ergibt sich im EEG eine bestimmte Potentialabfolge.
Zeitlich treten zuerst visuell evozierte Potentiale auf, welche die exogene Komponente der EEG-Potentiale darstellen. Sie werden als exogen bezeichnet, da sie im Gegensatz zu den ereigniskorrelierten Potentialen kein Zeugnis individueller, kognitiver Vorgänge sind, sondern lediglich den Funktionszustand der afferenten Sehbahn repräsentieren.
Die darauffolgenden ereigniskorrelierten Potentiale hingegen reflektieren ablaufende Bewertungsprozesse und sind somit maßgeblich vom psychischen Zustand des Probanden abhängig. Zu ihnen gehören die N200 (mismatch negativity) und die P300.
Zur Erfassung von evozierten und ereigniskorrelierten Potentialen ist die Durchführung und anschließende Mittelung zahlreicher Messungen notwendig.
Klinik
Schwach ausfallende ereigniskorrelierte Potentiale können der Demenzdiagnostik dienen und ein Indikator für eine neurodegenerative oder psychiatrische Erkrankung sein.
Literatur
- Brandes, Ralf: Physiologie des Menschen, 32. Auflage, 2020
um diese Funktion zu nutzen.