Als Endothelialisierung bezeichnet man die Bildung oder Neubildung von Endothel bzw. die Überwachsung mit Endothelzellen.
Der Prozess der Endothelialisierung spielt u.a. eine Rolle bei der Versorgung von verengten Koronargefäßen mit Stents. Solange die Endothelialisierung nicht abgeschlossen ist, muss über eine gewisse Dauer (6-12 Monate) zur Prävention eines thrombotischen Frühverschlusses eine duale Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT) verabreicht werden.
Die Endothelialisierung der Stents beginnt in den verbleibenden lebendigen Endothelinseln zwischen den Stent-Gerüststützen sowie an den Stent-Enden. Die Geschwindigkeit der Endothelialisierung ist abhängig vom vaskulären Endothelschaden im Rahmen der PTA und von lokalen Flussbedingungen sowie vom eingebauten Stenttyp.
Generell dauert die Endothelialisierung mehrere Wochen. Die gerinnungshemmende Therapie soll primär einen akuten thrombotischen Stentverschluss verhindern und während der Phase der Endothelialisierung die Thrombozytenaktivität reduzieren.
Weiterhin besteht die Möglichkeit der In-Vitro-Endothelialisierung von in den systemischen Blutkreislauf integrierten Systemen.
Dabei werden die Endothelzellen nach der Gewinnung in einem Zelllabor kultiviert. In einem Zeitraum von 3-4 Wochen kann die Zellzahl von 300.000 auf etwa 7 Millionen gesteigert werden. Diese Zellzahl ermöglicht es einen etwa 50 cm langen 6 mm Graft vollständig zu endothelialisieren. Die autologe Implantat-Endothelialisierung führt zu einer deutlich reduzierten Thrombogenität.
Fachgebiete: Innere Medizin, Kardiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Dezember 2020 um 23:01 Uhr bearbeitet.
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