DICOM
Definition
DICOM, kurz für Digital Imaging and Communications in Medicine, ist ein Dateiformat zur Speicherung von medizinischen Bilddaten, welche z.B. im Rahmen der radiologischen Schnittbilddiagnostik (CT, MRT) entstehen. Es gilt als internationaler Standard.
siehe auch: DICOM-Viewer
Hintergrund
DICOM wurde seit seiner Einführung im Jahr 1985 unter dem Namen ACR/NEMA-Standard von fast allen Herstellern bildgebender Systeme in der Medizin adoptiert. Der Standard umfasst u.a. das digitale Röntgen, die Magnetresonanztomographie, die Computertomographie und die Sonographie. Das Format ermöglicht im klinischen Alltag einen weitgehend barrierefreien Austausch zwischen den Systemen verschiedener Hersteller.
DICOM ist darüber hinaus die Grundlage für die digitale Bildarchivierung (PACS) in Praxen und Krankenhäusern.
Dateiformat
DICOM gruppiert die Informationen in den vom bildgebenden System produzierten Datensätzen. Zum Beispiel enthält die Datei eines Röntgen-Thorax die Patienten-ID innerhalb der Datei, sodass das Bild nie unabsichtlich von der Patienteninformation getrennt werden kann. Dieses Vorgehen ähnelt Bildformaten wie JPEG oder HEIC, die auch eingebettete Tags zur Identifizierung und Beschreibung des Bildes besitzen können.
DICOM definiert nicht nur Datenfelder, sondern auch die Syntax und Semantik von Kommandos und Nachrichten. Darüber hinaus legt der Standard Vorschriften für die Beschreibung von DICOM-kompatiblen Geräten und Software fest. Für jedes DICOM-kompatible Gerät muss eine genaue Beschreibung seiner Systemfähigkeiten vorhanden und veröffentlicht sein, die sogenannte DICOM-Konformitätserklärung.
Ein DICOM-Datensatz enthält eine oder mehrere Objektdefinitionen sowie Metainformationen wie den Namen des Patienten, das Aufnahmedatum, die Geräteparameter oder den Namen des Arztes. Die Objektdefinitionen können Bilddaten, geometrische oder mathematische Informationen sowie behandlungsspezifische Informationen enthalten, z.B. in sogenannten DICOM-RT-Objekten, die nur Behandlungsdaten enthalten und auf Bilddatensätze verweisen.
DICOM speichert und überträgt Bilder mit oder ohne Verluste, ähnlich wie TIFF- oder JPEG-Formate. Es kann auch Bildserien zusammenfassen. Die verschiedenen Kompressionsverfahren sind in eigenen Kodierungsregeln definiert. Der DICOM-Standard ermöglicht auch die Definition proprietärer Objekte oder Attribute. Diese Informationen sind jedoch meist nicht kompatibel mit Implementierungen anderer Hersteller.