Cross-over-Studie
Synonym: Überkreuzstudie
Englisch: crossover study
Definition
Eine Cross-over-Studie ist eine klinische Studie, die dem direkten Vergleich von zwei Therapiemethoden dient. Dieses Studiendesign ist ein wichtiges Werkzeug der evidenzbasierten Medizin.
Hintergrund
In Cross-over-Studien wird die Wirksamkeit von zwei Behandlungsformen miteinander verglichen. Dabei verabreicht man beispielsweise zwei Arzneistoffe zeitlich versetzt in zwei Studienphasen den gleichen Versuchspersonen. Dazu werden die Probanden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt.
Im ersten Studienabschnitt erhalten die Probanden der 1. Gruppe zunächst Wirkstoff A, die Probanden der 2. Gruppe den Wirkstoff B. Nach einer ausreichend langen Wash-out-Phase wird zum zweiten Studienabschnitt gewechselt: Die 1. Gruppe erhält nun Wirkstoff B, die 2. Gruppe Wirkstoff A.
Nach Abschluss der Medikationsphase kann man die Wirksamkeit der Arzneistoffe sowohl innerhalb einer Gruppe (Intragruppenvergleich) als auch zwischen den beiden Gruppen statistisch miteinander verglichen (Intergruppenvergleich).
Vorteile
- Es ist eine geringere Anzahl von Studienteilnehmern notwendig (Stichprobengröße)
- Es lassen sich auch kleinere Therapieeffekte statistisch nachweisen.
- Keinem Studienteilnehmer muss der geprüfte Wirkstoff vorenthalten werden.
Nachteile
- Potentieller Carry-over-Effekt, d.h. die erste Therapiephase beeinflusst die zweite Therapiephase
- Nicht anwendbar, wenn es um die Heilung einer Erkrankung geht.