Community Reinforcement Approach
Synonym: Gemeindeorientierte Suchttherapie
Definition
Der Community Reinforcement Approach, kurz CRA, ist ein verhaltenstherapeutisches Konzept für die Suchtbehandlung. Es enstand in den 1970er Jahren in den USA - basierend auf der Arbeit von Nathan Azrin und George Hunt, später führend umgesetzt durch Robert J. Meyers und Jane Ellen Smith.
Hintergrund
Ursprünglich für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit konzipiert, wurde das CRA-Konzept auch auf andere stoff(un)gebundene Süchte übertragen.
In Deutschland wird der Therapieansatz vor allem in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bielefeld-Bethel vermittelt, wo der Verein für Gemeindeorientierte Psychotherapie e.V. (GOP) seit 2010 die Ausbildung zum CRA-Counseler und Supervisor anbietet.
Grundlage der Therapie ist die Verhaltensanalyse von Konsum- und Abstinenzprozessen des Patienten mit ihren kurz- und langfristigen Folgen. Neben der individuellen Analyse von Ressourcen wird eine konkrete und für beide Seiten verbindliche Zielplanung erarbeitet. Dies kann auch im Rahmen einer Paartherapie erfolgen. Weiterhin gibt es den CRAFT-Ansatz zur Familientherapie. Es kann ein Abstinenzkonto geschaffen werden, wobei auch die Möglichkeit der Disulfiram-Anwendung besteht. Darüberhinaus können Ablehnungstrainings und die Vermittlung adäquater Kommunikation Teil der Therapie sein.
Im gewohnten Lebensumfeld werden gezielt abstinenzfördernde Verhaltensweisen stabilisiert. Um dies zu erreichen, basiert die CRA-Arbeit auf Bildung und Unterhaltung umfassender Netzwerke, um dem Patienten bei seinen alltagsrelevanten Herausforderungen einen verbindlichen Ansprechpartner zu bieten.