Canadian-C-Spine-Rule
Definition
Die Canadian-C-Spine-Rule definiert klinische Parameter, mit denen man nach einem stumpfen HWS-Trauma die Indikationsstellung für eine bildgebende Diagnostik überprüfen kann. Sie differenziert Hochrisiko- und Niedrigrisikofaktoren. Häufig wird sie auch benutzt, um über eine Wirbelsäulenimmobilisation bzw. Ruhigstellung der Wirbelsäule ("spinal motion restriction") zu entscheiden.
Hochrisikofaktoren
- Alter ≥ 65 Jahre
- Gefährlicher Unfallmechanismus (z.B. Sturz aus mehr als 2 m Höhe, Schlag oder Sturz auf den Kopf)
- Parästhesien in den Extremitäten
Ist eines dieser 3 Risiken erfüllt, ist eine bildgebende Diagnostik und eine Immobilisation indiziert.
Niedrigrisikofaktoren
- Einfacher Auffahrunfall
- Patient zu jedem Zeitpunkt gehfähig
- Patient wird in der Notaufnahme in sitzender Position angetroffen
- Verzögerter Schmerzbeginn
- Kein Druckschmerz über der Mittellinie der HWS
Sind diese Kriterien erfüllt, wird die Rotationsfähigkeit der Halswirbelsäule (45 Grad) überprüft. Ist die Rotation nicht beeinträchtigt, sind keine bildgebende Diagnostik und keine Immobilisation notwendig.
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