Bohr-Formel
Englisch: Bohr equation
Definition
Die sogenannte Bohr-Formel dient der Berechnung des funktionellen Totraumvolumens des Respirationstraktes.
Formel
Sie wird durch folgende Formel beschrieben:
bzw.
wobei:
- VT = Totraumvolumen
- VE = Exspirationsvolumen
- FECO2 = Fraktion CO2 in der Exspirationsluft
- FACO2 = Fraktion CO2 in den Lungenalveolen
Hintergrund und Herleitung
Der funktionelle Totraum beschreibt dasjenige Volumen des Respirationstraktes, in dem zwar eine Belüftung, aber kein Gasaustausch stattfindet. Es setzt sich somit aus dem Volumen der rein luftleitenden Abschnitten der Atemwege und dem Volumen der belüfteten, aber nicht perfundierten Alveolen zusammen.
Da bei der Exspiration das Volumen des funktionellen Totraums (VT) und das Volumen der belüfteten Alveolen (VA) gleichermaßen ausgeatmet wird, lässt sich das Exspirationsvolumen (VE) als Summe von VT und VA darstellen.
Daraus ergibt sich für das funktionelle Totraumvolumen:
Als nächster Schritt soll das Volumen der belüfteten Alveolen (VA) berechnet werden. Dazu wird davon ausgegangen, dass das gesamte in der Exspirationsluft enthaltene CO2 aus VA stammen muss. Die CO2-Fraktion des Totraumes (d.h. der Atmosphäre) von 0,04 % wird dabei vernachlässigt. Das Volumen des CO2 in den Alveolen berechnet sich aus:
wobei FACO2 die CO2-Fraktion (prozentualer Anteil des CO2 am gesamten Gasgemisch) repräsentiert.
Das CO2-Volumen der Alveolen entspricht dem CO2-Volumen der Exspirationsluft, da der Totraum (Ätmosphärenluft) praktisch kein CO2 enthält. Jedoch ändert sich, aufgrund der Durchmischung des Volumens des funktionellen Totraums mit demjenigen der belüfteten Alveolen, der prozentuale Anteil des CO2 am Gesamtgasgemisch.
mit
FECO2 als CO2-Fraktion der Exspirationsluft.
Aufgrund des gleichbleibenden Volumens kann man Gl. 3 und Gl. 4 gleichsetzen.
Gl. 5 nach VA aufgelöst:
Wird nun Gl. 6 in Gl. 2 eingesetzt, erhält man für VT:
Gl. 7 gekürzt und ausgeklammert:
bzw.
Gl. 8 und 9 entsprechen der oben bereits erwähnten Bohr-Formel zur Berechnung des funktionellen Totraums (VT) des Respirationstraktes.
um diese Funktion zu nutzen.