Bürstenbiopsie
Definition
Die Bürstenbiopsie oder Brush-Biopsie ist eine Technik zur Gewinnung von Gewebematerial (Biopsie), bei der mithilfe einer speziellen Bürste Zellen aus den mittleren und tieferen Zellschichten der Mund- oder Bronchialschleimhaut entnommen werden.
Orale Bürstenbiopsie
Indikationen
Dieses Verfahren wendet man vor allem bei Verlaufskontrollen oder Restunsicherheit an. Die orale Bürstenbiopsie erfordert keine Lokalanästhesie. Sie verursacht nur minimale Blutungen und Schmerzen.
Das Bürstenbiopsie-Instrument wurde entwickelt, um Zellen aus allen drei Schichten der Läsion bzw. Oberflächenveränderung zu erfassen. Die tieferen Schichten des oralen Epithels sind oft die einzigen Schichten, welche die präkanzerösen Zellen enthalten. Sie können bei anderen zytologischen Methoden (Abstrich) übersehen werden. Die Bürstenbiopsie überwindet dieses Problem, indem Gewebe bis zur Basalzellschicht entnommen wird.
Instrument
Die Biopsiebürste hat zwei Schneidflächen, das flache Ende der Bürste und den kreisförmigen Rand. Beide Schneideflächen können verwendet werden, um die Probe zu gewinnen. Die flache Oberfläche der Bürste eignet sich besser für Läsionen an der inneren Auskleidung der Lippen, während das kreisförmige Ende der Bürste zur Entnahme einer Probe von den Zungenseiten oder der Gingiva verwendet wird.
Vorgehen
Die Schneidkante der Bürste wird gegen die Läsion platziert und im Uhrzeigersinn gedreht, während ein fester Druck beibehalten wird. Die Bürste wird etwa 5-15 Mal wiederholt gedreht. Rote Läsionen und Ulzerationen erfordern im Allgemeinen wenig Druck und wenige Drehungen. Weiße bzw. verhornte Läsionen erfordern mehr Druck und mehr Drehungen, um eine angemessene Probe zu erhalten.
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