Autoskopie
von altgriechisch: αὐτός ("autós") - selbst und σκοπεῖν ("skopein") - betrachten, beobachten
Definition
Als Autoskopie bezeichnet man in der Psychologie verschiedene Phänomene des Sich-selbst-Sehens. Es handelt sich um eine Variante der optischen Halluzination.
Einteilung
Autoskopische Erlebnisse lassen sich in 3 Unterformen unterteilen:
- autoskopische Halluzination (auch Spiegelhalluzination): Visuelle Wahrnehmung einer zweiten identischen Person außerhalb des eigenen Körpers, deren Bewegungen und Handlungen am eigenen Körper empfunden werden.
- Heautoskopie (auch Doppelgängererlebnis): Die betroffene Person nimmt einen Doppelgänger wahr, dieser wird häufig als blasser beschrieben. Der Doppelgänger spiegelt nicht unbedingt das Verhalten der Person wider.
- Außerkörperliche Wahrnehmung (Out-of-Body Experience): Die Person ist wach, hat aber das Gefühl, dass ihr Bewusstsein sich außerhalb des eigenen Körpers befindet.
Ferner werden teils weitere Phänomene beschrieben, z.B.:
- innere Heautoskopie: Betroffene sehen eines oder mehrere ihrer inneren Organe außerhalb des eigenen Körpers
- negative Heautoskopie: Betroffene sehen ihr eigenes Spiegelbild nicht
- "Feeling of presence" (ehemals "leibhafte Bewusstheit"): Betroffene haben das Gefühl, dass eine andere Person anwesend ist, sehen diese jedoch nicht.
Klinische Bedeutung
Autoskopie tritt im Rahmen verschiedener psychiatrischer Erkrankungen auf. Beispielhaft erwähnt seien:
Literatur
- Anzellotti et al., Autoscopic phenomena: case report and review of literature, Behavioral and Brain Functions, 2011
- Blanke et al., Out-of-body experience, heautoscopy, and autoscopic hallucination of neurological origin: Implications for neurocognitive mechanisms of corporeal awareness and self-consciousness, Brain Research Reviews, 2005
Fachgebiete:
Psychiatrie
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