Autonomie (Entwicklungspsychologie)
von altgriechisch: αὐτός ("autos") - selbst und νόμος ("nomos") - Gesetz
Englisch: autonomy
Definition
Der Begriff Autonomie beschreibt in der Entwicklungspsychologie die Fähigkeit zur Selbstbestimmung und zum selbstständigen, unabhängigen Handeln. Der Prozess der Autonomieentwicklung erstreckt sich über verschiedene Lebensphasen und spielt eine wichtige Rolle bei der Herausbildung der Identität eines Menschen.
Hintergrund
Die Autonomieentwicklung ist ein komplexer Prozess, der bereits in der frühen Kindheit beginnt und sich während des gesamten Lebens fortsetzt. In den ersten Lebensjahren streben Kinder insbesondere nach Verhaltensautonomie, indem sie ihre Umgebung erkunden und beginnen, selbstständige Handlungen auszuführen. Nach dem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beginnt dieser Prozess zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr.
Im Jugendalter kommt dem Thema emotionale Autonomie eine besondere Rolle beim Ablösungsprozess von den Eltern zu. Alte oder kranke Menschen haben hingegen oft mit einem zunehmenden Autonomieverlust zu kämpfen.
Einflussfaktoren
Die Entwicklung der Autonomie wird von verschiedenen Faktoren, wie z.B. kulturellen Normen, familiärer Erziehung, persönliche Erfahrungen in der Kindheit und anderen individuellen Persönlichkeitsmerkmalen beeinflusst.
Besonders förderlich für die Entwicklung von Autonomie sind sichere emotionale Bindungen, sodass Heranwachsende in einem vor Gefahren geschützten Umfeld neue Erfahrungen machen können.
Kinder, die in familiären Umgebungen aufwachsen, die viel Wert auf Selbstständigkeit legen, entwickeln in der Regel eine stärkere Autonomie als solche, die in überbehüteten familiären Umgebungen aufwachsen.
Literatur
- dorsch.hogrefe.com – Autonomieentwicklung, abgerufen am 15.05.2024