Mizelle
von lateinisch: mica - Körnchen
Synonym: Assoziationskolloid
Englisch: micelle
Definition
Mizellen sind kugelförmige, molekulare Aggregate aus oberflächenaktiven bzw. amphiphilen chemischen Verbindungen (Tensiden).
Hintergrund
Mizellen bilden sich durch spontane Zusammenlagerung in einem Dispersionsmedium. Dabei handelt es sich in der Regel um Wasser. Dieser Vorgang wird auch Selbstaggregation genannt. Dabei spielen sich folgende Vorgänge ab:
- Die hydrophilen Köpfe richten sich zu den angrenzenden Wassermolekülen aus.
- Die hydrophoben (lipophilen) Schwänze lagern sich zusammen und bilden eine eigene Phase.
Eine Mizelle hat typischerweise eine Größe von wenigen Nanometern. Auch in organischen Lösungsmitteln gibt es Mizellen, allerdings mit umgekehrter Richtung (sog. inverse Mizellen).
Medizinische Bedeutung
Die Mizellenbildung unter der Beteiligung von Gallensäuren spielt bei der Fettresorption in der Darmmukosa eine große Rolle.
siehe auch: Solubilisierung