Arithmomanie

Die Lebenszeitprävalenz von Zwangsstörungen liegt bei etwa 1–3 %. Arithmomanie ist eine häufige, jedoch in Studien selten isoliert untersuchte Unterform. Sie tritt meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf, unabhängig von Geschlecht oder sozioökonomischem Status.

Im Vordergrund der Arithmomanie steht der innerliche Drang Zahlen, Wörter oder Objekte zu zählen oder mathematische Aufgaben durchzuführen. Tritt ein belastender Gedanke auf, versuchen Betroffene diesen durch diese Zwangshandlungen zu neutralisieren. Die verschafft zwar kurzfristige Erleichterung, führt jedoch langfristig zu einer Verstärkung des Leidensdrucks.

Typisch sind zudem zwanghafte, numerisch unterlegte Wiederholungen, wie z.B. dreimaliges Blicken in den Spiegel, fünfmaliges Betätigen des Lichtschalters oder ähnliches. Dabei verspürt der Betroffene das Bedürfnis genau zu zählen, wie viele Wiederholungen stattgefunden haben, um eine kurzfristige Erleichterung zu erreichen.

Durch die Zwangsstörungen entsteht für die Betroffenen ein zum Teil erheblicher Leidensdruck. Im Alltag sind sie durch ständiges Zählen und Rechnen abgelenkt und können sich auf andere Aufgaben nur schwer oder gar nicht konzentrieren. Auch während Gesprächen sind sie durch Zwangsgedanken gedanklich oft damit beschäftigt, Wörter zu zählen, was eine soziale Verbindung erschwert.

siehe: Zwangsstörung

• Brock, H., & Hany, M. (2020). Obsessive-compulsive disorder. StatPearls.
• Chacon, P. et al (2018). Obsessive-compulsive symptoms in children with first degree relatives diagnosed with obsessive-compulsive disorder. Brazilian Journal of Psychiatry
• Christiansen, S. (2022). What is Obsessive-Compulsive Disorder (OCD).
• Guy-Evans, O. (2022). Everything You Need to Know About Obsessive-Compulsive Disorder .