Lederzecke
von altgriechisch: argas - giftiges Tier
Synonyme: Argasidae, Saumzecken
Englisch: soft tick
Definition
Die Lederzecken, auch Saumzecken genannt, sind eine vor allem in den Subtropen und Tropen zu findende Familie der Zecken.
Einteilung
- Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
- Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Morphologie
Apomorphien zur Schwesterngruppe der Schildzecken (Ixodidae) sind das Fehlen eines Rückenschildes, das unter dem Rücken eingezogene Gnathosoma und die lederartige Cuticula.
Entwicklung
Die Entwicklung von Lederzecken verläuft vom Ei ausgehend zur Larve über meist 4 bis 7 (mindestens 2, höchstens 8) Nymphenstadien. Sie endet mit der adulten Zecke. Der Saugakt dauert in den meisten Fällen nur 20 bis 30 Minuten.
Lebensraum
Die Lederzecke ist vor allem in den Subtropen und Tropen zu finden. Fast alle der 200 Arten sind temporäre Blutsauger. Als Wirte werden Vögel oder Fledermäuse bevorzugt, jedoch werden auch Schlangen und Eidechsen von den Ektoparasiten nachts befallen. Tagsüber ziehen sich die Zecken in Spalten oder in das Nistmaterial ihres Wirtes zurück. Da die meisten Arten in den Bauten und Nestern ihrer Wirte leben, können diese bei Mahlzeiten verschiedene, zur selben Art gehörende, Indivduen benutzen.
Lederzecken als Krankheitsüberträger
Zu den Vogelparasiten gehören die Persische Lederzecke (Argas persicus), sowie die Taubenzecke. Sie verbreiten die Vogelspirochätose. In Schweinepopulationen können sie die afrikanische Schweinepest, kurz ASP, verbreiten.
Ornithodorus moubata, eine in mehreren Gebieten Afrikas vorkommende Art, spielt für den Menschen eine besondere Rolle. Sie überträgt unterschiedliche Formen des durch Borrelien ausgelösten Zeckenrückfallfiebers. Erschwert wird die Prävention von Zeckenbissen dadurch, dass die Zecken im Geflecht von Grashütten Unterschlupf finden und sich dort zahlreich vermehren.