Apprehension-Test
Definition
Der Apprehension-Test beschreibt einen klinischen Test, mit dem sich eine anteriore Schulterinstabilität nachweisen lässt.
Durchführung
Der Untersucher stellt sich hinter den Patienten. Anschließend wird der Arm des Patienten passiv in eine Abduktion von 60° gebracht. Gleichzeitig wird eine Außenrotation des Arms durchgeführt. In dieser Position drückt der Untersucher den Humeruskopf mit dem Daumen von dorsal nach ventral. Der Test wird im Anschluss sowohl in bei 90° als auch bei 120° Abduktion durchgeführt.
Interpretation
Spannt der Untersuchte während des Drucks auf den Humeruskopf als Gegenreaktion die Schultermuskulatur an, wird der Test als positiv gedeutet. Eine reine Schmerzprovokation gilt nicht als positiver Test. Ein positiver Test weist
- in 60° Abduktionsstellung auf eine Läsion des Labrum-Kapsel-Bandapparates mit Beteiligung des Ligamentum glenohumerale superius,
- in 90° Abduktion auf eine Läsion des Ligamentum glenohumerale medium und
- in 120° Abduktion auf eine Verletzung des Ligamentum glenohumerale inferius hin.
Der Test wird ebenfalls als positiv gewertet, wenn der Patient aus Angst vor einer Luxation den Arm nicht in die für die Untersuchung notwendige Position bringen kann.
Literatur
- Magosch P, Lichtenberg S, Loew M, Tauber M, Habermeyer P. Die Klinische Untersuchung der Schulter. Dtsch Z Sportmed [Internet]. 1. Dezember 2013 [zitiert 19. Januar 2023];2013(12).
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