Anti-Ri-Antikörper
Synonyme: Ri-AK, NOVA 1, ANNA-
Englisch: anti-Ri antibody, antineuronal nuclear autoantibody type 2 (ANNA-2)
Definition
Anti-Ri-Antikörper sind Autoantikörper, die sich gegen Ri-Proteine richten, die u.a. in neuronalen Zellkernen vorkommen. Sie dienen als immunologische Marker und sind mit bestimmten neurologischen Erkrankungen sowie paraneoplastischen Syndromen assoziiert.
Klinik
Anti-Ri-Antikörper können, ähnlich wie Anti-Hu und Anti-Yo bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen auftreten, insbesondere in Verbindung mit paraneoplastischen Syndromen.
Zu den Erkrankungen, bei denen sie nachgewiesen wurden, gehören:
- Paraneoplastische Enzephalomyelitis (PEM)
- Paraneoplastische sensorische Neuropathie
- Paraneoplastische Myelitis
- Paraneoplastisches Opsoklonus-Myoklonus-Ataxie-Syndrom
Sie treten hauptsächlich in Verbindung mit Mammakarzinomen und kleinzelligen Bronchialkarzinomen auf.
Indikation
Die Untersuchung auf Anti-Ri-Antikörper wird bei Patienten mit neurologischen Symptomen, v.a. bei sensorischen Störungen, Ataxie, Myoklonus oder Enzephalopathie, durchgeführt.
Labormedizin
Der Nachweis von Anti-Ri-Antikörpern erfolgt mithilfe von Immunoblotting und ELISA-Tests. Die Autoantikörper können im Serum oder im Liquor nachgewiesen werden.
Interpretation
Ein positiver Nachweis von Anti-Ri-Antikörpern dient als diagnostischer Hinweis auf das Vorliegen eines paraneoplastischen Syndroms im Zusammenhang mit bestimmten Tumorerkrankungen.
Literatur
- Klinische Liquordiagnostik. (2009). Deutschland: De Gruyter. [1]
- Neuromuskuläre Erkrankungen: Diagnostik, interdisziplinäre Therapie und Selbsthilfe ; [mit 51 Tabellen]. (2003). Deutschland: Dt. Ärzte-Verlag. [2]
- https://www.svarlifescience.com/services/wieslab-diagnostic-services/750-ri-nova-1-anna-2-antibodies abgerufen am 07.10.2023