Gastroskopie
von lateinisch: gaster - Magen
Synonyme: Magenspiegelung, Gastro-Duodenoskopie, Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, ÖGD
Englisch: gastroscopy
Definition
Als Gastroskopie bezeichnet man die mit einem Gastroskop durchgeführte Untersuchung von Magen, Ösophagus und proximalem Duodenum.
Davon abgegrenzt wird die virtuelle Gastroskopie, die mit bildgebenden Verfahren durchgeführt wird.
Durchführung
Nach einer lokalen Betäubung des Rachens und üblicherweise der Gabe eines Sedativums wird das bewegliche Endoskop über den Mund oder transnasal in die Speiseröhre und weiter in den Magen vorgeschoben. Nach Erreichen des proximalen Duodenums wird über den Schlauch des Gastroskopes Luft in den Darmabschnitt eingeblasen, so dass sich dieser entfaltet. Durch eine Glasfaser- oder CCD-Optik und eine zugeschaltete Kamera kann so die Darmwand inspiziert werden. Durch dünne Arbeitskanäle im Endoskop können Biopsiezangen eingeführt werden; damit ermöglicht die Gastroskopie auch die Entnahme von suspektem Gewebe zur histologischen Abklärung.
Im weiteren Verlauf wird das Endoskop langsam vom Duodenum zum Magen und später zur Speiseröhre zurückgezogen. Unter ständigem Einblasen von Luft können auch hier Wandstrukturen inspiziert und Biopsien entnommen werden.
Indikationen
Die Gastroskopie ist bei den meisten Erkrankungen des Magens, der Speiseröhre und des Duodenums die Technik der Wahl, um eine Diagnose zu stellen.
Zu den prominenten Indikationen der Gastroskopie gehören unter anderem die folgenden Erkrankungen:
- Ösophagus
- Ösophagusvarizen
- Blutungen
- Karzinome
- Erosionen
- Barrett-Ösophagus
- Magen
- Magenulzera
- Karzinome
- Varizen
- Blutungen
- Biopsieentnahme zur Abklärung einer Infektion mit Helicobacter pylori
- Duodenum
- Ulzera
- Erkrankungen der Papilla Vateri
- Karzinome
Risiken
Die Gastroskopie ist heute eine Routineuntersuchung und sehr risikoarm. Dennoch kann es in selten Fällen zu Infektionen, zu Verletzungen der Darmwand mit Blutungen oder zu Komplikationen mit der begleitenden Sedierung kommen.
Im Anschluss an die Behandlung muss der sedierte Patient für eine bestimmte Zeit zur Beobachtung unter ärztlicher Aufsicht verbleiben. Bis zum Ende der Rachenanästhesie darf nicht gegessen werden, um eine Aspiration von Nahrung zu verhindern.