Emmert-Plastik
Synonym: Nagelkeilexzision
Definition
Die Emmert-Plastik ist das chirurgische Standarverfahren zur operativen Therapie eines entzündlich veränderten Unguis incarnatus.
Indikation
Bei einem Unguis incarnatus kommt es als häufige Komplikation zu einer Superinfektion des eingewachsenen Zehennagels. Dabei kann durch eine konservative antiphlogistische Therapie zwar häufig eine teilweise Remission der Entzündung herbeigeführt werden, schmerzhafte Rezidive sind jedoch sehr häufig, da der zugrundeliegende Entzündungsreiz durch den eingewachsenen Zehennagel weiterhin besteht.
Daher erfolgt als kurativer Eingriff bei Entzündungen des Nagelbettes bzw. der entzündlichen Veränderungen der Haut (Paronychie bzw. Panaritium) eine in der Regel großzügige Indikationsstellung zur Durchführung einer Emmert-Plastik.
Operatives Vorgehen
Im Rahmen der Emmert-Plastik wird in Lokalanästhesie (Oberst-Leitungsanästhesie) das laterale Nageldrittel inklusive anliegender Nagelmatrix (Nagelfalz, Nagelwall) keilförmig exzidiert. Nach sorgfältiger Blutstillung wird die Wunde in der Regel nicht vernäht, sondern unter sterilem Verband einer sekundären Wundheilung zugeführt. Eine Wundnaht mit Adaptation des Restnagels an den Nagelwall kann alternativ erfolgen.
Postoperatives Vorgehen
Nach der Operation ist das Wundgebiet durch regelmäßige Verbandswechsel und Wundkontrollen zu versorgen. Postoperative Schmerzen sollten analgetisch behandelt werden (z.B. erster Tag schwaches Opioid-Analgetikum, folgende Tage NSAR). In der Regel dauert der vollständige Heilungsprozess etwa zwei Wochen.
Bei entzündlichem Ausgangsbefund ist ggf. eine perioperative Antibiotikaprophylaxe indiziert.
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