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Tränendrüse

Synonym: Glandula lacrimalis
Englisch: lacrimal gland

1. Definition

Die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) ist ein Teil des Tränenapparats (Apparatus lacrimalis) und produziert die Tränenflüssigkeit. Sie liegt im temporalen Anteil der Orbita lateral oberhalb des Auges, eingebettet in die Fossa glandulae lacrimalis des Os frontale.

2. Anatomie

Die Glandula lacrimalis wird durch die Sehne des Musculus levator palpebrae superioris in zwei Anteile, die oberhalb der Sehne gelegene Pars orbitalis und die unterhalb der Sehne gelegene Pars palpebralis, unterteilt. Die Tränendrüse besteht aus mehreren voneinander durch Bindegewebe getrennten Lappen. Die Pars orbitalis wird veraltet auch Galen'sche Drüse (nach Galenos von Pergamon) genannt.

Neben der an dieser Stelle beschriebenen Haupttränendrüse sind noch weitere akzessorische Tränendrüsen im oberen Augenlid bekannt:

2.1. Innervation

Die Tränendrüse wird vegetativ durch den Nervus lacrimalis innerviert. Er setzt sich aus parasympathischen und sympathischen Fasern unterschiedlichen Ursprungs zusammen.

2.1.1. Parasympathische Innervation

Die parasympathische Innervation entstammt dem Intermediusanteil des Nervus facialis. Die parasympathischen Fasern verlassen den Nervus facialis im Hiatus canalis nervi petrosi majoris. Nach dieser Abzweigung laufen die Fasern im Nervus petrosus major durch den Canalis pterygoideus zum Ganglion pterygopalatinum, werden dort umgeschaltet und verlaufen dann mit dem Nervus zygomaticus weiter. Der Nervus zygomaticus anastomosiert in der lateralen Wandung der Orbita mit dem Nervus lacrimalis, der schließlich die parasympathischen Fasern der Tränendrüse zuführt.

Nach Meinung einiger Autoren sollen auch die Rami orbitales des Ganglion pterygopalatinum zur Versorgung der Tränendrüse beitragen.

2.1.2. Sympathische Innervation

Die sympathische Innervation entstammt dem Plexus caroticus internus, der den Nervus petrosus profundus abgibt, der ebenfalls durch den Canalis pterygoideus verläuft und sich mit dem Nervus petrosus major zum Nervus canalis pterygoidei vereint. Die sympathischen Fasern durchlaufen dann den gleichen Weg wie die parasympathischen, passieren das Ganglion pterygopalatinum jedoch ohne Umschaltung.

2.2. Blutversorgung

Die Tränendrüse wird durch die Arteria lacrimalis, einen Ast der Arteria ophthalmica, versorgt. Der venöse Abfluss erfolgt über die Vena lacrimalis in die Vena ophthalmica superior.

3. Histologie

Die Tränendrüse ist eine tubulo-alveoläre Drüse und besitzt ausschließlich seröse Endstücke. Einige Autoren bezeichnen die Drüse auch als tubulo-azinös, wieder andere schreiben ihr beide Anteile zu. Die einzelnen Drüsenkörper sind durch Bindegewebe deutlich voneinander abgegrenzt. Das Sekret der Tränendrüsen mündet über bis zu 10 Ausführungsgänge (Ductuli excretorii) in den Fornix conjunctivae und von dort aus in die Tränenwege.

4. Klinik

Eine Entzündung der Tränendrüse bezeichnet man als Dakryoadenitis.

Stichworte: Auge, Seröse Drüse
Fachgebiete: Augenheilkunde, Histologie

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