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Supinationstrauma

Synonyme: Inversionstrauma, fibulare Kapselbandverletzung
Englisch: supination trauma

1. Definition

Das Supinationstrauma ist ein häufig zu Verletzungen des Sprunggelenkes führendes Trauma. Es handelt sich um eine Verletzung, bei der eine Hebung des inneren Fußrandes (Supination) zusammen mit einer Plantarflexion ("Umknicken") zu einer Überlastung des lateralen Knochen-Band-Kapsel-Apparates führt.

2. Epidemiologie

Die Verletzung der fibularen Bänder des Sprunggelenks ist die häufigste Sportverletzung.

3. Ätiopathogenese

Zur Verletzung der fibularen Bänder führt häufig eine verstärkte Supination, wobei das sog. Supinationstrauma vor allem beim Sport auftritt.

Generell können dabei drei Bänder betroffen sein:

Die angeführten Bänder können nur gezerrt oder auch rupturiert sein.

4. Klinik

Eine fibulare Kapselbandverletzung führt zu Schmerzen, die das Gehen unmöglich machen können, sowie zu einer Schwellung. Weiterhin kann es im Bereich des Rückfußes bei einer Bandruptur zu einem Hämatom kommen.

5. Diagnostik

5.1. Klinische Untersuchung

Im Rahmen der klinischen Untersuchung zeigt sich zunächst eine Schwellung im Bereich der Fibulaspitze bis zur Ferse und zum Mittelfuß. Bei rupturierten Bändern ist häufig ein ausgeprägtes Hämatom zu sehen. Die Region um den Außenknöchel ist druckschmerzhaft.

Weiterhin wird untersucht, ob sich der Rückfuß nach vorne auslenken lässt, was bei einer Ruptur des Ligamentum talofibulare anterius der Fall ist. Eine Bandruptur kann ebenfalls zu einer lateralen Aufklappbarkeit führen, wobei die Untersuchung aufgrund der starken Schmerzen eventuell nicht möglich sein kann.

Wichtig bei der Funktionsüberprüfung ist der Seitenvergleich.

5.2. Bildgebung

Röntgenaufnahmen des oberen Sprunggelenks in zwei Ebenen sind obligat, um knöcherner Begleitverletzungen wie z.B. eine Weber-Fraktur oder ein Abriss im Bereich des Os metatarsale V auszuschließen.

Bei unklarer klinischer Stabilitätsdiagnostik können eventuell gehaltene Aufnahmen weiterhelfen.

Eine Kernspintomographie wird in der Regel nur bei sportlich sehr aktiven Patienten durchgeführt, da es im Rahmen des Supinationstraumas zu einer Schädigung der Gelenkfläche des oberen Sprunggelenks kommen kann.

6. Therapie

6.1. Distorsion

Die Distorsion wird durch Kühlung, die Hochlagerung der betroffenen Extremität sowie mit einem Kompressionsverband behandelt. Häufig werden auch Orthesen eingesetzt.

Die Belastung erfolgt schmerzadaptiert, wobei bei ausgeprägten Beschwerden zunächst für eine kurze Zeit Unterarmgehstützen eingesetzt werden. Bei weitgehender körperlicher Schonung sollte gegebenenfalls eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin erfolgen.

6.2. Ruptur

Die Ruptur wird in der Regel ebenfalls konservativ durch die oben angeführten Maßnahmen behandelt. Häufig erfolgt anschließend eine Physiotherapie, um eine chronische OSG-Instabilität zu vermeiden.

Die Indikation zur chirurgischen Therapie muss streng gestellt werden. Sie ist indiziert bei wiederholten Sprunggelenksluxationen, knöchernen Begleitverletzungen und Ruptur aller drei Außenbänder.

7. Podcast

FlexTalk - Bänder im Balance-Akt: Das Sprunggelenk
FlexTalk - Bänder im Balance-Akt: Das Sprunggelenk

8. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © Budgeron Bach / Pexels
Fachgebiete: Chirurgie, Orthopädie

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21.03.2024, 08:54
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