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Sternum

Synonym: Brustbein
Englisch: sternum, breastbone

1. Definition

Das Sternum oder Brustbein ist ein planer Knochen, der den Thorax nach ventral begrenzt, und an dessen Seiten die Rippen direkt oder über knorpelige Verbindungen ansetzen.

2. Anatomie

2.1. Überblick

Das Sternum lässt sich in drei Abschnitte untergliedern:

Die drei Anschnitte sind über Knorpelbrücken miteinander verbunden. Sie heißen

Den stumpfen und gut tastbaren Winkel zwischen Manubrium und Corpus in der Sagittalebene bezeichnet man als Angulus sterni. An ihm setzt die 2. Rippe an.

2.2. Manubrium sterni

Das Manubrium sterni ist der am weitesten kranial gelegene und breiteste Teil des Brustbeins. Es bildet eine gelenkige Verbindung mit den beiden Schlüsselbeinen (Claviculae), die so genannten Sternoclaviculargelenke. An seinem kranialen Ende befindet sich eine muldenformige Vertiefung, die Fossa jugularis sterni. Sie kann zwischen den medialen Enden der Schlüsselbeine durch die Haut getastet werden.

Mit seinen lateralen Anteilen artikuliert das Manubrium mit der 1. und dem oberen Teil der 2. Rippe. Zwischen den knorpeligen Vertiefungen für die Aufnahme der 1. und 2. Rippe laufen die beiden Außenseiten schräg nach medial, so dass sich das Manubrium zum Corpus sterni hin verjüngt. An der Rückseite des Manubrium sterni inseriert das Ligamentum sternopericardiacum superior.

2.3. Corpus sterni

Das Corpus sterni ist der längste Abschnitt des Brustbeins. Es handelt sich um einen flachen Knochenabschnitt, den in Höhe des Ansatzes der 3., 4. und 5. Rippe drei Knochengrate queren. Hier hat der Musculus pectoralis major einen Teil seines Ursprungs.

Auf beiden Seiten des Corpus sterni sieht man Mulden (Incisurae costales), die gemeinsam mit dem Knorpel der hier artikulierenden Rippen 3 bis 6 die Sternokostalgelenke bilden. Die 2. und 7. Rippe artikulieren jeweils zur Hälfte mit dem Brustbeinkörper. Zwischen den Mulden ist der Knochen vorgewölbt. Das kraniale Ende des Corpus sterni artikuliert mit dem Manubrium sterni, das kaudale Ende mit dem Processus xiphoideus.

2.4. Processus xiphoideus

Der Processus xiphoideus ist ein schwertförmiger Knorpelfortsatz des Brustbeins, der beim Erwachsenen (> 40 Jahre) in der Regel verknöchert ist. Er dient als Ursprung des Diaphragmas und des Musculus rectus abdominis. Als Variante kann der Fortsatz in zwei Teile gespalten sein (Processus xiphoideus bifidus).

Da der Schwertfortsatz leicht abbrechen und dann disloziert werden kann, sollte bei der kardiopulmonalen Reanimation die Kraft der Herzdruckmassage oberhalb des Schwertfortsatzes im kaudalen Abschnitt des Corpus sterni einwirken.

2.5. Lagebezeichnungen

Lagebezeichnungen in Bezug auf das Sternum sind:

3. Histologie

4. Normvarianten

5. Fehlbildungen

Fehlbildungen des Brustbeins sieht man bei der Trichterbrust, der Kielbrust und bei der Harrenstein-Deformität.

6. Klinik

Das Sternum enthält üblicherweise noch beim Erwachsenen rotes (blutbildendes) Knochenmark, so dass es zur Knochenmarkpunktion geeignet ist. Die Sternalpunktion wird heute jedoch nur noch selten durchgeführt, da die Gefahr einer Punktion des Herzbeutels oder der Herzkammern besteht. Sie ist weitgehend durch die Beckenkammpunktion abgelöst worden, die schmerzärmer und weniger risikobehaftet ist.

Bei einem Thoraxtrauma kann es zu einem Knochenbruch, der Sternumfraktur kommen. Die chirurgische Durchtrennung des Sternums zur Eröffnung des Brustkorbs nennt man Sternotomie.

Schmerzen im Bereich des Brustbeins bezeichnet man als Brustschmerz oder spezifischer als Sternalgie.

In der Röntgenanatomie nennt man den strahlentransparenten Raum hinter dem Brustbein im seitlichen Röntgen-Thorax Retrosternalraum.

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