Quergestreifte Muskulatur
Englisch: striated muscle tissue
Definition
Die quergestreifte Muskulatur ist eine Form des Muskelgewebes, die im Lichtmikroskop ein erkennbares, sich periodisch wiederholendes Muster von Querstreifen aufweist.
Einteilung
Zur quergestreiften Muskulatur zählen 2 verschiedene Formen der Muskulatur:
- Skelettmuskulatur: Sie wird auch Bewegungsmuskulatur genannt und ist für die Motorik des Körpers verantwortlich. Sie ist meistens willkürlich steuerbar. Es gibt über 600 Skelettmuskeln im menschlichen Körper.
- Herzmuskulatur: Sie arbeitet ständig, kann nicht krampfen und hat ein eigenes Nervensystem, das Reizleitungssystem. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Nervenzellen, sondern um spezialisierte Herzmuskelzellen. Die Herzmuskulatur kann spontan depolarisieren und enthält die kardiale Isoform des Troponin I und Troponin T.
Histologie
Die quergestreifte Muskulatur ist aus kleinen homogenen Funktionseinheiten, den Sarkomeren, aufgebaut. Ketten dieser Sarkomere sind der Grundbaustein der Muskelfasern.
Die Sarkomere bestehen im Wesentlichen aus den Myofilamenten Aktin und Myosin, die sich partiell überlappen. Auf beiden Seiten werden sie von je einer Z-Scheibe begrenzt. Im Zentrum steht die sogenannte M-Bande. Durch die unterschiedliche Lichtbrechung der verschiedenen Abschnitte des Sarkomers kommt es zum Phänomen der Querstreifung. Einige Abschnitte sind aufgrund der molekularen Struktur ihrer Proteine einfach lichtbrechend bzw. isotrop ("I"), andere Abschnitte doppelt lichtbrechend bzw. anisotrop ("A").
Unter dem Lichtmikroskop wechseln sich dementsprechend helle I-Banden, die nur Aktin aufweisen, mit den dunkleren A-Banden ab, in denen die Myosinbündel liegen. Im gedehnten und entspannten Zustand des Muskels ist in der Mitte der A-Bande zusätzlich noch eine H-Zone sichtbar.
Die Querstreifung erscheint im Polarisationsmikroskop umgekehrt. Hier sind die I-Banden dunkel, die A-Banden hell.
Podcast
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © James Barr / Unsplash
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