Myometrium
Synonym: Tunica muscularis uteri
Englisch: myometrium
Definition
Das Myometrium ist die mittlere, aus glatter Muskulatur bestehende Schicht der Wand der Gebärmutter (Uterus).
Histologie
Nach innen schließt sich dem Myometrium das Endometrium an, nach außen die Tunica adventitia bzw. das Perimetrium. Das Myometrium macht die Hauptmasse des Uterus aus.
Das Myometrium ist etwa 1,5 bis 2 cm breit und besteht aus longitudinal, schräg und zirkulär verlaufenden Muskelzügen sowie gefäß- und nervenführenden Bindegewebszügen. Dabei lässt sich die Tunica muscularis unscharf in drei bis vier Schichten gliedern. Von innen nach außen sind dies:
- Stratum submucosum: Es besteht aus dünnen Muskelzügen, deren Ausrichtung uneinheitlich ist. In diese Schicht dringen die Drüsenschläuche des Endometriums ein.
- Stratum vasculare: Diese breite, vorwiegend longitudinal angeordnete Muskelschicht enthält viele Blutgefäße, die von Bindegewebe umgeben sind. Es handelt es sich um korkenzieherartig gewunde Arterien vom muskulären Typ und große Venengeflechte. Die Myozyten in dieser Schicht sind kurz und organisieren sich in Form eines Netzwerk.
- Stratum supravasculare: Diese Schicht besteht aus dünnen, zirkulär angeordneten Muskelzügen.
- Stratum subserosum: Eine dünne, longitudinale Muskelschicht unterhalb der Serosa.
Die Muskelzellen des Myometrium weisen außerhalb einer Schwangerschaft einer Länge von etwa 50 μm auf. Durch die Schwangerschaftshormone und den wachsenden Fetus, kommt es zur Hyperplasie und Hypertrophie der glatten Muskelzellen, die dann eine Länge von bis zu 800 μm erreichen können.[1]
Physiologie
In der Austreibungsphase der Geburt ist die wellenartig ablaufende Kontraktion des Myometriums die Grundlage der Wehen. Um die Aktivität der Muskelzellen zu koordinieren, besitzen die Zellen viele Oxytocin-Rezeptoren (OXTR) und sind durch Gap junctions miteinander verbunden.
Nach der Geburt zieht sich das Myometrium zusammen, um die Plazenta auszustoßen und den Blutverlust zu reduzieren.
Pathologie
Das Myometrium ist häufig der Sitz gutartiger Tumoren, der so genannten Uterusmyome.
Quellen
- ↑ Lüllmann-Rauch R., Asan E., Taschenlehrbuch Histologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 6. Auflage 2018, Seiten 609/610