Kolloidosmotischer Druck
von griechisch: kolla - Leim
Synonym: Onkotischer Druck
Englisch: colloid osmotic pressure
Definition
Der kolloidosmotische Druck, kurz KOD, ist der anteilige osmotische Druck, der durch Kolloide in einer Lösung ausgeübt wird. Die Höhe des kolloidosmotischen Drucks wird durch die Anzahl der gelösten Teilchen (Kolloide) bestimmt.
Physiologie
Körperflüssigkeiten wie Blutplasma und Liquor cerebrospinalis weisen durch die Anzahl der in ihnen gelösten Teilchen einen bestimmten kolloidosmotischen Druck auf. Im Blutplasma sind es die Plasmaproteine, maßgeblich das Albumin, die den kolloidosmotischen Druck bestimmen. Neben dem Albumin (ca. 35-50 g/l) spielen Globuline und Fibrinogen (2-4 g/l) eine Rolle.
Die Plasmaproteine können die Kapillarwand kaum passieren, dadurch entsteht ein Konzentrationsgradient zwischen Interstitium und Blut, der den kolloidosmotischen Druck definiert. Der kolloidosmotische Druck wirkt dem hydrostatischen Druck entgegen und hält somit das Wasser in den Blutgefäßen. Der kolloidosmotische Druck des Blutplasmas liegt bei 25 mmHg bzw. 3,3 kPa.
Pathophysiologie
Kommt es durch einen Verlust an Albumin zum Absinken des kolloidosmotischen Druckes im Blut, so tritt in das Interstitium ausgetretene Flüssigkeit nicht wieder in den Kreislauf ein. Es kommt zur Ausbildung onkotisch bedingter Ödemen.
Andererseits kann bei einer Hypovolämie, beispielsweise im Rahmen eines Polytraumas, durch die Infusion von onkotisch wirksamen Lösungen wie HAES der kolloidosmotische Druck im intravasalen Raum gesteigert und somit das intravasale Volumen zum Zwecke der Kreislaufstabilisierung erhöht werden.
um diese Funktion zu nutzen.