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Epidemiologie

von griechisch: epi - über; demos - Volk

1. Definition

Die Epidemiologie ist die Lehre von der quantitativen Erforschung der Faktoren, die Gesundheitszustände beeinflussen. Als Teilgebiet der Medizin untersucht sie vor allem die Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten in einer Bevölkerung, die damit zusammenhängenden Faktoren (Risikofaktoren sowie Schutzfaktoren) und eventuell entstehende soziale und ökonomische Folgen.

Das Adjektiv ist epidemiologisch.

2. Hintergrund

Ursprünglich ging es in der Epidemiologie vor allem um die Erforschung von Infektionskrankheiten einer Bevölkerung. Heute ist die Epidemiologie primär Teil der Gesundheitswissenschaften und beschäftigt sich mit der quantitativen Erforschung von Gesundheitsrisiken von Gesellschaften. Sie ermöglicht zum Beispiel Aussagen über die Häufigkeit bzw. Seltenheit einer Erkrankung in einer Population in Abhängigkeit bestimmter Gewohnheiten (z.B. Essgewohnheiten) oder Expositionen (z.B. Nikotinkonsum).

3. Grundbegriffe

3.1. Inzidenz

Die Inzidenz bezeichnet die Anzahl von Neuerkrankungen in einer Population innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Ein Beispiel ist die 7-Tage-Inzidenz der Erkrankung COVID-19.

3.2. Prävalenz

Die Prävalenz gibt den Anteil der erkrankten Individuen in der betrachteten Population an. In der Regel an einem bestimmten Zeitpunkt, weshalb auch von einer Punktprävalenz gesprochen wird.

3.3. Reproduktionszahl

Die Reproduktionszahl (R-Wert) gibt an, wie viele Menschen durch eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert werden, sofern die Population nicht geschützt ist. Beispiel: bei einem R-Wert von 1 infiziert eine erkrankte Person durchschnittlich eine weitere Person. In diesem Fall bleibt die Zahl der Neuinfektionen gleich. Ist der R-Wert < 1,0 sinkt die Zahl der Neuinfektionen. Ist der R-Wert > 1,0 kommt es zu einer steigenden Anzahl an Neuinfektionen.

4. Studiendesigns

In der epidemiologischen Forschung kommen überwiegend folgende Studiendesigns zum Einsatz:

5. Datengewinnung und Modelle

Der Epidemiologe bedient sich überwiegend statistischer Methoden und entwickelt unter anderem mathematische Modelle, welche die Ausbreitung von Epidemien simulieren können.

Beispiele für epidemiologische Modelle sind:

6. Teilgebiete

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24.05.2021, 08:07
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