Kohortenstudie
Englisch: cohort study
1. Definition
Bei einer Kohortenstudie handelt es sich um eine analytische epidemiologische Studie, die prospektiv oder retrospektiv als Längsschnittstudie durchgeführt wird. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen einer Exposition (z.B. Risikofaktor wie Rauchen) und einer Merkmalsausprägung (z.B. Erkrankung wie Lungenkrebs) zu untersuchen. Hierzu werden über den Untersuchungszeitraum hinweg zu unterschiedlichen Zeitpunkten systematisch Daten erhoben.
2. Prospektive Kohortenstudie
Bei einer prospektiven Kohortenstudie werden eine Gruppe exponierter und eine Gruppe nicht exponierter Personen über einen vorab definierten Zeitraum hinweg beobachtet. Diese beiden Gruppen werden dann im Hinblick auf das Auftreten einer Zielgröße (z.B. Krankheit, Tod oder ein anderer Endpunkt) miteinander verglichen. Durch die prospektive Erfassung der Daten wird das Risiko für Verzerrungen reduziert, da die Exposition vor der Krankheitsmanifestation bestimmt wird.
3. Retrospektive Kohortenstudie
Im Gegensatz dazu nutzt eine retrospektive Kohortenstudie bereits bestehende Daten (z.B. Krankenakten oder Register), um den Zusammenhang zwischen einer früheren Exposition und einem Endpunkt zu analysieren. Hierbei wird die Exposition in der Vergangenheit rekonstruiert, was potenziell zu Verzerrungen führen kann.
4. Beispiel
Das wohl bekannteste Beispiel für eine Kohortenstudie ist die Framingham-Studie, die den Einfluss kardiovaskulärer Risikofaktoren untersucht.