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Endometritis

Synonym: Gebärmutterschleimhautentzündung
Englisch: endometritis

1. Definition

Als Endometritis bezeichnet man eine - meist durch Keimaszension ausgelöste - Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).

2. Ätiopathogenese

Durch die anterograde Aszension von Keimen kommt es zur Infektion des Corpus uteri mit nachfolgender Endometritis oder - bei Mitbeteiligung des Myometriums - zur Endomyometritis.

Auslöser sind meist Staphylokokken, Streptokokken, Chlamydien und Anaerobier. Seltener wird das Endometrium durch eine deszendierende Infektion, beispielsweise bei bestehender tuberkulöser Salpingitis, infiziert. Die hämatogene Keimverschleppung ist ebenfalls möglich.

Der innere Muttermund am Übergang zwischen Zervix und Corpus uteri, stellt eine physiologische Barriere für Keime dar. Wird diese Bariere durch Menstruation, Geburt, oder durch transzervikale Eingriffe wie Sondierung und Kürettage gestört, erhöht sich das Infektionsrisiko um ein Vielfaches. Durch die zyklische Abstoßung der Zona functionalis bei der Menstruationsblutung wird ein Selbstheilungsprozess initiiert. Kann die Infektion allerdings bis in die Zona basalis des Endometriums vordringen, persistiert die Endometritis. Bei einer eitrigen Endometritis kann auch das Myometrium betroffen sein, es entwickelt sich ein Myometritis.

3. Symptomatik

Störungen der Blutung im Sinne von Menorrhagie, Metrorrhagie und Schmierblutungen, sind erste Anzeichen einer Endometritis. Breitet sich die Infektion auf die Uterusmuskulatur (Endomyometritis) aus, treten zusätzlich hohes Fieber und Unterbauchschmerzen auf.

4. Diagnostik

Eine sorgfältige Anamneseerhebung liefert die entscheidenden Hinweise zur Diagnosefindung. Besonders zu achten, ist auf einen Zusammenhang zwischen Blutungsstörungen, Menstruation und vaginalen Eingriffen. Bei der Palpation imponiert die Gebärmutter als vergrößert und äußerst druckschmerzhaft (sogenannter Kantenschmerz), was auf eine Mitbeteiligung des Myometriums schliessen lässt.

Die Entzündungsparameter in der Labordiagnostik sind in der Frühphase meist noch unauffällig und liefern keine weiteren Erkenntnisse. Der bei Spekulumeinstellung gewonnene Fluor genitalis zeigt als Nativpräparat ein deutlich lymphozytäres Infiltrat.

5. Differentialdiagnose

Die wichtigste Differentialdiagnose, die ebenfalls durch Blutungsstörungen auffallen kann, ist das Zervixkarzinom bzw. das Korpuskarzinom. Nach Abklingen der Entzündung sind hier eine Zervixzytologie nach Papanicolaou und eine Abrasio angezeigt.

6. Therapie

Die sekundär aszendierte Endometritis und die Myometritis, werden antibiotisch therapiert. Die Abstoßung der Zona functionalis des Endometriums kann bei der isolierten Endometritis durch die Applikation von Hormonen (z.B. Östrogensequenzpräparate oder Norethisteronacetat) unterstützt werden. Eine diagnostische Abrasio sollte erst nach Rückgang der Symptome und unter Antibiotikaprophylaxe durchgeführt werden.

Fachgebiete: Gynäkologie

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