Roboterchirurgie: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
==Definition==
Unter '''Roboterchirurgie''' versteht man chirurgische Eingriffe, die nicht direkt mit den Händen des Chirurgen am Patienten, sondern mit Hilfe eines [[Operationsroboter]] durchgeführt werden. Die Roboterchirurgie basiert auf der [[Computerassistierte Chirurgie|computerassistierten Chirurgie]] (CAS).
Unter '''Roboterchirurgie''' versteht man chirurgische Eingriffe, die nicht direkt mit den Händen des [[Chirurg]]en am [[Patient]]en, sondern mit Hilfe eines [[Operationsroboter]]s durchgeführt werden. Die Roboterchirurgie basiert auf der [[Computerassistierte Chirurgie|computerassistierten Chirurgie]] (CAS).


==Hintergrund==
==Hintergrund==

Version vom 22. Mai 2017, 17:44 Uhr

Synonyme: roboterassistierte Chirurgie, roboterassistiertes Operieren
Englisch: robotic surgery

Definition

Unter Roboterchirurgie versteht man chirurgische Eingriffe, die nicht direkt mit den Händen des Chirurgen am Patienten, sondern mit Hilfe eines Operationsroboters durchgeführt werden. Die Roboterchirurgie basiert auf der computerassistierten Chirurgie (CAS).

Hintergrund

Die Roboterarme werden entweder vom Operateur, der eine Steuerkonsole bedient gesteuert oder autonom von einem Programm. Dahingehend unterscheidet man im ersten Fall eine Roboterassistiere Chirurgie von einer autonome Roboterchirurgie. Letztere Form ist am Menschen bisher unzulässig.

Der zukünftige Einsatz einer autonome Roboterchirurgie wird kontrovers betrachtet.

Methode

Zur Umsetzung der Roboterchirurgie werden laparoskopische Zugangsmethoden gewählt. Die Trokare werden mit den Roboterarmen des Roboters (wie z.B. dem des da Vinci-Systems) bestückt. Der in einer Steuerkonsole sitzende Operateur kann per Fußpedal mühelos die Roboterarme wechseln. Mit den Fingern gleitet der Operateur in ringähnliche Vorrichtungen die ein sehr intuitves Steuern der Module erlauben. Seinen Kopf legt der Operateur in eine Ablage die ein 3D-Bild des Operationsfeldes zeigen.



Vorteile der Roboterchirurgie (aus Sicht des Patienten):

  • minimal-invasives Operationsverfahren, mit geringerer Infektiösität, Blutverlust, Narbenbildung und schnellerer Wundheilung.

Vorteile der Roboterchirurgie (aus Sicht des Operateurs):

  • Operateur muss nicht steril angezogen sein
  • entspannte Körperhaltung für den Operateur
  • durch das Robotersystem "bereinigte" Bewegungen (kein Verwackeln)

Ein weiterer wichitger Vorteil ist, dass der Operateur nicht am gleichen Ort sein muss. So kann beispielsweise ein erfahrener Operateur aus z.B. Deutschland in Indien Operieren ohne dafür nach Indien fliegen zu müssen - dieses Phänomen ist Gegenstand der Telemedizin.

Nachteile der Roboterchirurgie:

  • hohe Anschaffungs- und Wartungskosten
  • Einarbeitungszeit für den Operateur

Außerdem nutzen im Klinikalltag meist nur Ober- oder Chefärzte die Roboterchirurgie, was dazu führt, dass die Ärzte in Weiterbildung ihre benötigten OPs für die Weiterbildung zum Facharzt nicht hinreichend erlernen können und es so zu einer Konkurrenzsituation kommt.

Systeme

Maßgebend wurde das Feld der Roboterchirurgie durch die kalifornische Firma "Intuitive Surgical" und ihre da Vinci-Systeme entwickelt und beeinflusst[1].

Einsatzgebiete

Mehr und mehr entwickelen sich der Telemanipulator da Vinci zum Standard in der radikalen Laparoskopische Prostatektomie, sowie einigen weiteren urologischen und gynäkologischen Krankheitsbildern. Auch Eingriffe wie eine Cholezystektomie könnten bald flächendeckend durch eine Roboterchirurgie ausgeführt werden.