Der Tinnitus-Noiser ist ein klangerzeugendes medizinisches Hilfsgerät und Bestandteil der Tinnitus-Retraining-Therapie.
Der Tinnitus-Noiser sieht aus wie ein Hörgerät. Es wird im oder hinter dem Ohr getragen. Bei Letzterem besteht der Vorteil, dass der äußere Gehörgang frei bleibt. Der Tinnitus-Noiser wird mit Batterien betrieben. Eine tägliche Tragezeit von vier bis sechs Stunden wird empfohlen.
Der Tinnitus-Noiser erzeugt ein leises Geräusch, das nicht als störend empfunden wird. Dieses Geräusch ist charakterisiert durch ein konstantes Leistungsdichtespektrum in einem bestimmten Frequenzbereich, das sogenannte weiße Rauschen. In der Psychoakustik werden Rauschgeneratoren im Bereich der Tinnitus-Retraining-Therapie eingesetzt. Im Gegensatz zum Tinnitus-Masker soll ein Noiser den Tinnitus nicht vollständig überdecken ("maskieren") und beim Patienten im Laufe der Zeit zu einem Gewöhnungseffekt an den Tinnitus führen.
Laut der aktuellen S3-Leitlinie Chronischer Tinnitus (02/2015) kann bei fehlender bzw. schwacher Evidenzlage keine Empfehlung von Rauschgeneratoren ausgesprochen werden. Generell scheint der therapeutische Nutzen einer Retraining-Therapie lediglich in der kognitiven Verhaltenstherapie zu liegen.[1]
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Juli 2019 um 17:08 Uhr bearbeitet.
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